Was bleibt vom Bergbau an der Saar?
Saarbrücken. Lange hat die CDU das Thema vor sich her geschoben. So lange, bis sie zu kippen schien, die angekündigte historische Groß-Ausstellung zu 600 Jahren Bergbau an der Saar. Denn fest stand: Rechtzeitig zur Mettenschicht im Bergwerk Ensdorf (30. Juni 2012) wird sie sowieso nicht mehr fertig
Saarbrücken. Lange hat die CDU das Thema vor sich her geschoben. So lange, bis sie zu kippen schien, die angekündigte historische Groß-Ausstellung zu 600 Jahren Bergbau an der Saar. Denn fest stand: Rechtzeitig zur Mettenschicht im Bergwerk Ensdorf (30. Juni 2012) wird sie sowieso nicht mehr fertig. Doch nun ist - wie in ihrer Regierungserklärung angekündigt - die Ministerpräsidentin ins Thema "Erinnerungskultur" eingestiegen. Als Ehefrau eines Steigers hat Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dazu eine sehr persönliche Beziehung - und hat es zu ihrer Chefinnen-Sache gemacht: Industriekultur findet von jetzt an in der Staatskanzlei statt. Wie einst, als Peter Müller (CDU) dort sein Amt antrat.Wie die Saarbrücker Zeitung erfuhr, soll die große Bergbau-Geschichts-Schau im Herbst 2012 kommen. Dafür hat Kramp-Karrenbauer (CDU) eine Experten-Kommission berufen. Nach SZ-Recherchen wird sich am Dienstag erstmals ein Gremium treffen, um unter dem Arbeitstitel "Das Erbe der Bergleute: Was bleibt vom Bergbau im Saarland?" über die Konzeption einer Landes-Schau nachzudenken. Die Projektsteuerung soll Ex-Ministerpräsident Reinhard Klimmt (SPD) übernehmen. Er ist Historiker und hat viele landesgeschichtliche Werke verfasst und herausgegeben.
Budget noch unklar
Als Organisations-Struktur für die Ausstellung sind ein Beirat und ein "Management"-Lenkungskreis vorgesehen, dem Klimmt vorsitzt. Mit dabei sind außerdem: Roman Glauben (Grundsatz-Abteilung, Staatskanzlei), Fritz König (Ex-RAG-Personaldirektor), Karl Kleineberg (Industriekultur Saar GmbH) Delf Slotta (Stabsstelle Bergbau im Wirtschaftsministerium), Gerd Ames (Historisches Museum Saar) und Ludwig Linsmayer (Landesarchiv). Im Beirat sitzen: Klaus Hiery (Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine), Gerard Brück (Carreau Wendel), Matthias Hahn (Werbeagentur HDW), Susanne Reichrath (Kulturministerium), Olaf Kühne (Universität des Saarlandes), Friedrich Breinig (RAG), Jürgen Becker (Betriebsrat RAG) und Karlheinz Pohmer (RAG).
Wie viel Geld den Fachleuten zur Verfügung steht und aus welchem Haushalt es kommt, war bisher nicht zu erfahren. Foto: Thorsten Wolf
