Warum der Frauentag notwendig istDas Programm in Saarbrücken

Saarbrücken. Frauen in aller Welt treten am Weltfrauentag, dem 8. März, für ihre Rechte ein. Ist dieser Tag wirklich noch notwendig? Diese Frage stellte die Saarbrücker Zeitung den Vorsitzenden von Frauenclubs, die in Saarbrücken aktiv sind

Saarbrücken. Frauen in aller Welt treten am Weltfrauentag, dem 8. März, für ihre Rechte ein. Ist dieser Tag wirklich noch notwendig? Diese Frage stellte die Saarbrücker Zeitung den Vorsitzenden von Frauenclubs, die in Saarbrücken aktiv sind. "Bei Zonta heißt der Internationale Frauentag Rose Day", berichtet Rosita Micka, Präsidentin von Zonta Saarbrücken. "Wir feiern diesen Tag, weil es nach wie vor notwendig ist, sich für Frauenrechte einzusetzen." In Deutschland sei die Forderung "gleiches Geld für gleiche Arbeit" noch immer ein Thema, betont Micka. Darüber hinaus habe Zonta auch die Situation von Frauen im Blick, die in anderen Ländern Opfer von Zwangsprostitution oder Beschneidung werden.Auch Marlies Hanstein, die Präsidentin von Soroptimist Saarbrücken, denkt global: "Solange es international gesehen immer noch Frauen gibt, die nicht selbst über ihr Leben bestimmen können, hat der Frauentag seine Berechtigung nicht verloren." Von prekären Arbeitsverhältnissen seien vor allem gering qualifizierte Frauen betroffen. Was die Karrierechancen angeht, spielen nach Auffassung Hansteins mehrere Faktoren eine Rolle: "Frauen sind oft auf Grund der Mehrfachbelastung von Beruf und Familie nicht in der Lage, eine Karriere so zielstrebig zu verfolgen wie Männer.""Wir haben zwar formal und juristisch Gleichstellung erreicht, in der Alltagspraxis sind wir aber noch weit davon entfernt. Männer bekennen sich zwar mündlich zur Gleichstellung, im Verhalten sind sie aber nach wie vor weitgehend änderungsresistent." Diese Meinung vertritt Andrea de Riz, Vorsitzende des BPW-Clubs Saarbrücken. In ihrer Funktion als Vorsitzende des BPW Saarbrücken, aber auch bei ihrer Arbeit als Karriere-Coach macht de Riz immer wieder die Erfahrung, dass Frauen vor allem dann schlechtere Chancen haben, wenn sie Familie und Karriere verwirklichen möchten. "Ich sage ausdrücklich Karriere und nicht Beruf, denn Teilzeit und Minijobs gibt es immer.""In unserer Eigenschaft als Unternehmerinnen arbeiten wir täglich daran, weibliches Potenzial nach außen hin sichtbar zu machen", lautete das Statement der Vorsitzenden von UP-Saar, Bärbel Schneider. UP-Saar begeht den diesjährigen Welt-Frauentag mit einem Wellnesstag. "Mit unserem diesjährigen Motto Welt-Frauen-Wellness-Tag wollen wir ausdrücken, dass auch die Sorge um sich selbst nicht zu kurz kommen darf", erklärt Bärbel Schneider.Saarbrücken. "Frauen sind mehr wert" lautet das Motto der Hauptveranstaltung zum Internationalen Frauentag in Saarbrücken, die an diesem Samstag von 14 bis 18.30 Uhr im Foyer der Deutschen Steinkohle AG, Hafenstraße 25, stattfindet. "Fair statt prekär" heißt der Titel des Vortrags von Jenny Huschke, die im DGB-Bundesvorstand mit Gleichstellungs- politik befasst ist. Ab 15.15 Uhr laden Kaffeehaus-Foren zu den Themen Mindestlohn, Teilzeit und Mini-Jobs zur Diskussion mit saarländischen Bundes- und Landtagsabgeordneten ein. Danach besteht die Möglichkeit zum Gedankenaustausch, ab 17.15 Uhr sorgen Eva Schön (Gesang) und Willi Häfner (Klavier) für Unterhaltung. rae

Auf einen BlickDer BPW-Club (Business and professional Women Germany Club) Saarbrücken feiert am Samstag, 15. März, um 18.30 Uhr sein fünfjähriges Bestehen mit einem internationalen Kerzenfest in der Bel Etage. In Saarbrücken hat der BPW-Club zurzeit 59 Mitglieder, die sich am zweiten Mittwoch im Monat zu einem Themenabend und am vierten Montag im Monat zu einem Clubabend treffen. BPW versteht sich als Netzwerk von Frauen aus verschiedenen Berufen, Positionen und Branchen. Der Club will unter anderem die Berufstätigkeit von Frauen fördern. Im Internet: www.bpw-saarbruecken.de. rae Auf einen BlickSoroptimist International ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Service-Organisation berufstätiger Frauen. Sie versteht sich als weltweite Stimme von Frauen für Frauen und setzt sich unter anderem für die Verbesserung der Stellung der Frau, Gleichheit, Entwicklung und Frieden sowie Menschenrechte für alle ein. Der Name "Soroptimist" ist vom lateinischen "sorores optimae" abgeleitet. Der erste Club von Soroptimist International wurde 1921 in den USA gegründet. Der Saarbrücker Club hat derzeit 32 Mitglieder. Weitere Informationen im Internet unter: www.soroptimist.de. raeAuf einen BlickZonta International ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen. Willkommen sind vor allem Selbstständige und Angestellte in leitender Position. Der Saarbrücker Club hat 34 Mitglieder. Als Service-Organisation setzt sich Zonta insbesondere für die Verbesserung der Stellung der Frau in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und beruflicher Hinsicht ein. Zonta wurde 1919 in den USA gegründet. Der Name ist der Sprache der Sioux-Indianer entlehnt und steht für ehrenhaftes Handeln, Zusammenhalt und Integrität. Weitere Informationen im Internet unter: www.zonta-saarbruecken.de. raeAuf einen BlickIm Verein Unternehmerinnen Potential im Saarland, kurz UP Saar, sind Unternehmerinnen aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen vertreten. Die Vision von UP Saar ist der Aufbau eines länderübergreifenden Unternehmerinnen-Netzwerkes in der Großregion Saar-Lor-Lux. Ziel ist die gegenseitige Förderung der beruflichen und persönlichen Kompetenz und Vernetzung auch über das Saarland hinaus. Dazu bietet der Verein unter anderem Seminare, Workshops, Diskussionsforen, regelmäßige Treffen, eine Kontaktbörse und Mentoring an. Weitere Infos im Internet unter: www.up-saar.de. rae

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