Warndt-Weekend für Kreative

Ludweiler · Auch die Kunst hatte einen hohen Stellenwert während des Warndt-Weekends. So konnten Besucher Eindrücke bei einer Malwerkstatt gewinnen, einem Glasschleifer assistieren und Kinder an einem Fotografier-Workshop teilnehmen lassen.

Ludweiler. Während des Warndt-Weekends wird den Besuchern auch in Ludweiler ein abwechslungsreiches Programm geboten. "Experimentelle Malerei", lautet der Titel einer zweitägigen Malwerkstatt, zu der die Volkshochschule Völklingen eingeladen hat. Evelyn Bachelier leitet den Kurs im Haus der Vereine.Bei unserem Besuch am Sonntagnachmittag bearbeitet gerade Regina Recktenwald ihr Werk mit einem Küchenschwamm. "Es verändert sich seit heute Morgen immer wieder", stellt sie fest, "irgendwann ist es stimmig." Die Atmosphäre ist entspannt, man diskutiert über die Bilder und hilft sich gegenseitig.

Im benachbarten alten Bürgermeisteramt wird ebenfalls gemalt, hier hat der Verein Kulturgut ein offenes Atelier eingerichtet. Hella Klein zerschneidet alte Arbeiten für eine Collage. Die blauen und grünen Streifen und Formen klebt sie auf den orangeroten Hintergrund. Durch den Farbkontrast entsteht der Eindruck von Spannung und Bewegung.

Viele bunte Farben sehen die Besucher auch eine Etage höher. Und das, obwohl der Raum komplett abgedunkelt ist. Ein mit fluoreszierenden Salzen beschichteter Aluminium-Schmetterling leuchtet in einer von Sir William Crookes entwickelten Röhre. Die etwa 25 Zuschauer staunen.

Ähnlich beeindruckt waren wohl auch die finanzkräftigen Herrschaften, denen die Spielerei mit den elektrostatischen Entladungsröhren aus Glas vor über 100 Jahren vorgeführt wurde. Durch die spektakuläre Show sollten sie dazu animiert werden, weiterhin Gelder für die Forschung locker zu machen. "Wie finden Sie den Fernseher der Jahrhundertwende?", fragt Vorführerin Gerlinde Kleutsch-Barth. "Spannend!", antwortet Martin Fabian. Der Glasschleifer hat seine transportable Gravurmaschine mitgebracht. Die Besucher dürfen ihm über die Schulter schauen. Und wer will, kann es selbst mal versuchen.

Eine ruhige Hand und ein gutes Auge, so der Experte, sind wichtig beim Gravieren. Und natürlich Kreativität. Die zeigen der achtjährige Tobias und die elfjährige Laura auch beim Fotografie-Workshop der Kinder- und Jugendkunstschule Kassiopeia. Die etwas älteren Gäste lassen sich währenddessen durchs Glas- und Heimatmuseum führen. Und machen dabei so manche unerwartete Entdeckung: Gezeigt wird beispielsweise ein gläsernes Stopfei, das früher beim Strümpfe-Flicken benutzt wurde.

Eine positive Bilanz zog Isabelle Prianon vom Eurodistrict SaarMoselle am Montagnachmittag. Bis auf die Draisinen-Schnupperfahrten gab es keinerlei Ausfälle, alles klappte wie am Schnürchen.

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