Warme Orgeltöne aus Norddeutschland

Völklingen. Kantor Andreas Mehs bleibt ein Glücksfall für die Eligiuskirche und Orgelliebhaber aus der Region. Dieses Mal, am vergangenen Sonntag in der "Geistlichen Abendmusik in St. Eligius", präsentierte Klangmagier Mehs norddeutsche Orgelmusik. Gemeint sind Werke, meist aus dem 17

Völklingen. Kantor Andreas Mehs bleibt ein Glücksfall für die Eligiuskirche und Orgelliebhaber aus der Region. Dieses Mal, am vergangenen Sonntag in der "Geistlichen Abendmusik in St. Eligius", präsentierte Klangmagier Mehs norddeutsche Orgelmusik. Gemeint sind Werke, meist aus dem 17. Jahrhundert, die in den Hansestädten an Nord- und Ostsee unter niederländischem Einfluss entstanden. Allen voran war es Dietrich Buxtehude, der diesen Stil prägte. Buxtehudes Toccata d-moll brachte Mehs am Sonntag zur Gehör. Welche Überraschung! Gar nicht kühl beziehungsweise "nordisch" klang das Werk, sondern warm, ausdrucksstark, sanft fließend, in "italienischer Manier", möchte man sagen. Variationsreich waren die Läufe, geschmeidig klangen die Triolen, echoartig die zahlreichen Verzierungen, interessant die Zwischenspiele, auch Versetti genannt: solch Klangreichtum entsteht durch häufige Wechsel der Manuale, intensiven Gebrauch der Pedale und viel Gespür (plus technisches Können) des Organisten für die intensiven Stimmungen der von ihm ausgewählten Werke. In Buxtehudes Werk , aber auch in den Choralvorspielen von Johannes Brahms und dem e-Moll-Präludium von Nicolaus Bruhns verbinden sich Esprit, Gelehrtheit, Klangsinnlichkeit und Virtuosität zum meditativen Klangerlebnis - das kam in St. Eligius wieder schön zum Ausdruck. Die nächste "Geistliche Abendmusik" findet am Sonntag, 7. Juni, 17 Uhr, statt. Der Eintritt ist frei. et

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