"Wann wird die Decke endlich erneuert?"

Kleinblittersdorf. Mehr als 100 Eltern und interessierte Bürger kamen am Donnerstagabend in die Mensa der Erweiterten Realschule Kleinblittersdorf. Die Gemeindeverwaltung informierte dort über die umstrittenen Deckenplatten in der Kindertagesstätte (Kita) Kleinblittersdorf. Seit den 70er Jahren wurden die Platten in der Kita nicht mehr erneuert

Kleinblittersdorf. Mehr als 100 Eltern und interessierte Bürger kamen am Donnerstagabend in die Mensa der Erweiterten Realschule Kleinblittersdorf. Die Gemeindeverwaltung informierte dort über die umstrittenen Deckenplatten in der Kindertagesstätte (Kita) Kleinblittersdorf. Seit den 70er Jahren wurden die Platten in der Kita nicht mehr erneuert. Kita-Leiterin Claudia Spoerhase hatte die Gemeindeverwaltung in diesem Sommer gebeten, die Decke zu überprüfen, um auszuschließen, dass darin gefährliche Schadstoffe sind. Eltern befürchteten, dass von der Decke aus Mineralfasern in die Luft gelangen. Diplom-Physiker Johannes Däges hatte die Luft untersucht. "Die Messung hat ergeben, dass keine Gesundheitsgefahr für die Kinder besteht. Die Lage ist sogar so unbedenklich, dass keine Notwenigkeit für eine sofortige Sanierung besteht", sagte Däges. Er rät aber der Gemeindeverwaltung, die Decke gleich mit zu erneuern, wenn ohnehin Sanierungsarbeiten in der Kita anstehen. Die Befürchtungen der Eltern waren damit nicht zu zerstreuen. "Hat man die Luft auf alle Schadstoffe untersucht?" Und: "Wann wird die Decke endlich erneuert?", fragten besorgte Eltern. Einige sprachen von "allergischen Reaktionen", die es bei ihren Kindern gegeben habe. Bürgermeister Stephan Strichertz sicherte den Eltern eine komplette Analyse der Kita-Luft in den kommenden sechs Wochen zu und sprach auch von einer "zeitnahen Sanierung" der Decke. Unklar ist, wer die bis zu 60000 Euro dafür aufbringt. Eigentümer des Gebäudes ist der Regionalverband, Vermieter die Gemeinde und Betreiber der Kita ist ein Verein. Peter Schwarz vom Regionalverband sagte: "Wer die ganze Sache bezahlt, müssen wir intern klären. Sollten wir Schadstoffe in der Kita-Luft finden, müssen wir sofort reagieren." Und wie? "Sollte die Messung erhöhte Werte ergeben, wird die Tagesstätte während der Sanierung sofort ins leere Grundschulgebäude nach Bliesransbach ausgelagert", sagte der Bürgermeister. Einige Eltern raten jetzt zu besonderer Vorsicht und zu vorsorglichen Messungen in anderen Einrichtungen. Ihr Vorschlag lautet: "Es gibt viele Kita-, Kindergarten- oder Grundschulgebäude, die älter als 30 Jahre sind. Man sollte routinemäßig alle kontrollieren, immerhin geht es um unsere Zukunft."

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