Wald wird zur Wildnis

Blieskastel/Kleinblittersdorf. Um die Bedeutung der Wälder wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rufen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt. Unter dem Motto "Entdecken Sie unser Waldkulturerbe" ist Deutschland an dieser weltweiten Initiative beteiligt

 Die Kernzone bei Kirkel ist ein "Urwald von morgen". Foto: SZ/Anita Naumann

Die Kernzone bei Kirkel ist ein "Urwald von morgen". Foto: SZ/Anita Naumann

Blieskastel/Kleinblittersdorf. Um die Bedeutung der Wälder wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rufen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt. Unter dem Motto "Entdecken Sie unser Waldkulturerbe" ist Deutschland an dieser weltweiten Initiative beteiligt.

Die unterschiedlichen Aktivitäten hierzu werden vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz koordiniert, Schirmherr ist Bundespräsident Christian Wulff.

Zehn Kernzonen

Wie der Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, Walter Kemkes, gestern vor der Presse erläuterte, seien im Biosphärenreservat Bliesgau rund 33 Prozent der Fläche mit Wald bedeckt, in den zehn Kernzonen, die etwa drei Prozent der Fläche des Reservats einnehmen, dürfe sich der Wald ohne menschliche Einflussnahme entwickeln und wieder zur Waldwildnis werden. "Diese Urwälder von morgen sind für viele Tier- und Pflanzenarten wichtige Lebensräume. Hier werden kranke und tote Bäume der natürlichen Zersetzung überlassen und damit Lebensraum für seltene Arten. So wurde nachgewiesen, dass eine Buche zirka 800 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bietet, wovon 400 auf alte, absterbende Buchen angewiesen sind", so Walter Kemkes.

Vor allem in den Buntsandsteingebieten des Bliesgaus seien die Wälder noch besonders dicht. In den Kalkgebieten des Bliesgaus seien sie dagegen weniger zahlreich, dafür jedoch vor allem im Frühjahr die beliebteren Ausflugsziele. Dort werde der Bärlauch gerne gesammelt. Auch Buschwindröschen, Einbeere, Lerchensporn und Waldmeister blühten hier oft in dichten Beständen. Und nicht nur auf den Magerrasen im Bliesgau seien Orchideen zu finden, auch in den Wäldern gebe es sie: Geflecktes Knabenkraut, Rotes und Weißes Waldvögelein und Manns-Knabenkraut könne man im Wald finden. Auch der Biosphärenzweckverband beschäftige sich in diesem Jahr mit dem Thema Wald. So seien im neuen Veranstaltungskalender die Termine, die sich mit diesem Themenfeld befassen, mit dem offiziellen Logo des Kampagnenbüros zum Jahr der Wälder versehen. Aber auch eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen widmeten sich den Wäldern. "Den Auftakt wird eine Baumpflanzaktion im Stadtwald Blieskastel am 25. und 26. März bilden. Die Biosphärenfahrradtour im Mai wird sich ebenfalls schwerpunktmäßig mit dem Thema Wälder beschäftigen", erläuterte Kemkes. In der Woche für "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) im September werde sich alles um die "Urwälder von morgen", die Kernzonen, drehen.

Führungen für Schulklassen

Dabei würden in Zusammenarbeit mit Saarforst, Spohns Haus, Naturwacht und Förstern der Biosphäre Führungen für Schulklassen in die nächstgelegenen Kernzonen angeboten. Eine zweite Baumpflanzaktion werde sich in Gersheim am 28. und 29. Oktober speziell mit der Elsbeere beschäftigen, die zum Baum des Jahres gewählt worden sei.

Auf einen Blick

Deutschland ist noch zu etwa einem Drittel mit Wald bedeckt. Im Saarland sind es etwa 39 Prozent, das damit nach Hessen und Rheinland-Pfalz an dritter Stelle im bundesdeutschen Vergleich liegt. Dass es den Wäldern nicht immer gut geht, zeigen die regelmäßigen Waldschadenserhebungen. Gleichzeitig wird den Wäldern viel abverlangt: Sie dienen nicht nur als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern sind gleichzeitig Erholungsraum für uns Menschen und sollen außerdem noch den erneuerbaren Rohstoff Holz liefern.

 Die Kernzone bei Kirkel ist ein "Urwald von morgen". Foto: Anita Naumann

Die Kernzone bei Kirkel ist ein "Urwald von morgen". Foto: Anita Naumann

Um all diese Dinge wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rufen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt. ert

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