Wahlkampf an der Haustür

Stichwahl an diesem Sonntag in Wadgassen: Einzelbewerber Sebastian Greiber gegen Egbert Ulrich (CDU). Über die beiden Wochen nach dem ersten Wahlgang um das Amt des Bürgermeisters sprach SZ-Redakteur Johannes Werres mit ihnen. Greiber hatte 36 Prozent erreicht, Ulrich 29,8 Prozent.

 Egbert Ulrich (CDU, links) tritt gegen Sebastian Greiber (Einzelbewerber) an. Foto: Hartmann Jenal

Egbert Ulrich (CDU, links) tritt gegen Sebastian Greiber (Einzelbewerber) an. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Herr Greiber, Herr Ulrich, wie haben Sie die letzten beiden Wochen erlebt?

Greiber: Wie im Flug. Neben meinen Haustürbesuchen kamen unzählige Mitbürger auf mich zu, die mich nochmals motiviert und für die Stichwahl unterstützt haben - das ist ein tolles Gefühl.

Ulrich: Die beiden letzten Wochen waren sehr gefüllt. Ich hatte noch im Auftrag des Ministers ein Bürgerforum durchzuführen, der Termin stand halt schon lange fest. Die Arbeitstage mussten also konzentriert gestaltet werden, damit noch Zeit blieb, weiter Hausbesuche zu machen. Am Wochenende war Weihnachtsmarkt in Wadgassen, zu dem sich Umweltminister Peter Altmaier angesagt hatte. Es gab viele Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern über den überraschenden Wahlausgang.

Was war vor der Stichwahl anders als vor dem ersten Wahlgang?

Ulrich: Nach der Wahl ist vor der Stichwahl! Niemand hatte ernsthaft erwartet, dass einer der Kandidaten im ersten Wahlgang durchgeht. Das Erreichen der Stichwahl war das Ziel. Geändert hat sich die Position. Ich starte als Zweiter, das verändert die Wahlkampfsituation. Aber 2700 Wählerinnen und Wähler haben keinen von uns beiden gewählt, die gilt es zu erreichen.

Greiber: Die Anspannung und mehr falsche Gerüchte über mich. In der Tat bin ich vor der Stichwahl etwas nervöser als beim ersten Wahlgang. Ansonsten habe ich genauso weiter Wahlkampf gemacht wie in den vergangenen Monaten, warum sollte ich mich verändern?

Wie werden Sie sich über Ihre Niederlage hinwegtrösten?

Greiber: Auch wenn ich am Sonntag die Stichwahl verliere, würde ich es nicht als Niederlage bezeichnen. Ich habe so viele engagierte Mitbürger und tolle Dinge in den vergangenen Monaten kennen gelernt, davon kann ich in Zukunft nur profitieren. Diese Erfahrungen und die Begeisterung für unsere Gemeinde ist unbezahlbar - unabhängig vom Ergebnis.

Ulrich: Da denke ich drüber nach, wenn ich verloren habe! Natürlich will ich die Wahl gewinnen, wer vor einer Wahl über die Bewältigung einer Niederlage nachdenkt, sollte nicht antreten. Ansonsten habe ich schon viele Stürme des Lebens gemeistert, ohne als gebrochener Mensch durch die Gegend zu laufen.

Wie lautet Ihr Tipp für den Wahlausgang am Sonntag?

Greiber: Es wird ein spannender Abend und der bessere Kandidat wird gewinnen. Da ich Optimist bin, hoffe und tippe ich, dass die Wadgasser Bürger am Sonntag zahlreich zur Stichwahl gehen.

Ulrich: Der nächste Bürgermeister ist ein Mann und er hat mehr als die Hälfte der Stimmen!

Im Rathaus-Foyer und im Gemeindehaus Schaffhausen, Sengsterstraße, werden am Sonntag ab 18 Uhr die Ergebnisse der einzelnen Wahllokale auf Leinwänden dargestellt. Dazu sind alle Bürger eingeladen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort