Krankenhaus Waderner Bürgermeister sauer auf KV-Spitze

Saarbrücken/Wadern · Der Waderner Bürgermeister Jochen Kuttler hat bei der Kassenärztlichen Vereinigung Protest gegen die Entscheidung eingelegt, nach der Schließung des Krankenhauses zum Jahresende keine Bereitschaftsdienstpraxis in der Stadt anzusiedeln. „Die mehr als lapidare Begründung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung, sie sehe keine Notwendigkeit, mag den finanziellen Interessen der KV geschuldet sein, dem Anspruch der Bürgerinnen und Bürger im Hochwald auf eine medizinische Versorgung, die diesen Namen auch verdient, wird sie indes mitnichten gerecht“, erklärte Kuttler.

Die KV hatte auf die Bereitschaftsdienstpraxis am Krankenhaus Losheim verwiesen, die in 15 Minuten zu erreichen sei (sie SZ berichtete). Kuttler klagte, die Menschen in der Region hätten verstärkt das Gefühl, dass die Infrastruktur mehr und mehr ausgedünnt werde und sich die Lebensverhältnisse gegenüber den südlichen Ballungsräumen des Saarlandes merklich verschlechterten.

Kuttler sieht durch die Entscheidung der KV auch die Arbeit der von Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling (CDU) geleiteten Arbeitsgruppe (Task Force) infrage gestellt, die für den Gesundheitsstandort Wadern gemeinsam nach Lösungen suchen soll. Kolling sagte der SZ, er bedauere die Entscheidung der KV und sei enttäuscht, dass darüber nicht zuerst in der Task Force gesprochen wurde, die sich direkt nach den Sommerferien wieder treffen wird. „Ich habe die Entscheidung zu akzeptieren, auch wenn sie mir nicht gefällt“, sagte Kolling.

Die Grünen bezeichneten den Plan, nun zügig die Rettungswache in Wadern zu erweitern, als „Beruhigungspille“. Die wichtige Grundversorgungsfunktion des Krankenhauses für Wadern und den Hochwald könne damit nicht kompensiert werden, so Landeschef Markus Tressel.

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