Versorgung im Hochwald Waderner Ärzte stellen Projekt von Marienhaus infrage

Wadern · Das bundesweite Pilotprojekt zur Entlastung der Hausärzte in Wadern kommt möglicherweise nicht zustande. In Berlin wurden jüngst zwar acht Millionen Euro Kassenmittel dafür bewilligt, dass der Krankenhausträger Marienhaus speziell geschulte Pflegekräfte beschäftigt, die Hausbesuche bei chronisch kranken Patienten machen.

Das bundesweite Pilotprojekt zur Entlastung der Hausärzte in Wadern kommt möglicherweise nicht zustande. In Berlin wurden jüngst zwar acht Millionen Euro Kassenmittel dafür bewilligt, dass der Krankenhausträger Marienhaus speziell geschulte Pflegekräfte beschäftigt, die Hausbesuche bei chronisch kranken Patienten machen.

Doch die 15 Hausärzte in Wadern sehen bislang keinen Mehrwert in diesen Plänen. „Wir haben den Eindruck, dass das Projekt vorgeschoben ist, um von der Krankenhaus-Schließung abzulenken und einen weiteren Fördertopf anzuzapfen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes, Thomas Rehlinger, der selbst Hausarzt in Wadern ist. Von den acht Millionen gingen voraussichtlich 7,5 Millionen an Marienhaus, der größte Teil davon bleibe nicht im Saarland.

Rehlinger monierte, dass die Haus­ärzte nicht in das Projekt eingebunden worden seien. Er verwies darauf, dass es die von Land und Kassenärztlicher Vereinigung geförderten „Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis“ (Verahs) gibt. Sie sind direkt beim Hausarzt angestellt und machen Hausbesuche. „Gerade in der Region Wadern haben wir genügend Verahs“, sagte KV-Chef Gunter Hauptmann. Es gebe keine Notwendigkeit für eine weitere Versorgungsebene. „Da wird ein Problem gelöst, das wir gar nicht haben.“ Für November ist ein Gespräch von Ärzten, Marienhaus und Sozialministerium geplant. Rehlinger sagte, die Ärzte seien offen für sinnvolle Lösungen.

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