Wackel-Sommer: Das Wetter fährt Achterbahn

Wer eine stabile Wetterlage mit hochsommerlichen Temperaturen sucht, sollte am besten auf die Südseite des Alpenmassivs fahren. In unserer Region präsentierte sich die Wetterlage in den letzten Wochen nur mit kurzen Schönwetterphasen, die durch Regen und häufige Temperaturwechsel unterbrochen wurden

Wer eine stabile Wetterlage mit hochsommerlichen Temperaturen sucht, sollte am besten auf die Südseite des Alpenmassivs fahren.In unserer Region präsentierte sich die Wetterlage in den letzten Wochen nur mit kurzen Schönwetterphasen, die durch Regen und häufige Temperaturwechsel unterbrochen wurden. Einzig die Vegetation profitierte von dieser meteorologischen Achterbahnfahrt: Sie war grün wie sonst selten um diese Jahreszeit.

Im ersten Monatsdrittel war feucht-warme Mittelmeerluft wetterbestimmend. Sonnige und wolkige Abschnitte wechselten sich täglich ab, die Temperaturen pendelten um 25 Grad Celsius. Zur Monatsmitte machte der Sommer aber einen fast schon herbstlichen Zwischenstopp. Ein kräftiges Tief über Skandinavien lenkte feucht-kühle atlantische Luftmassen aus Nordwesten zu uns. Die Tagestemperaturen erreichten knapp 20 Grad, teilweise bildeten sich lokale Gewitter mit Starkregen (am 13. Juli fielen 24,5 Liter pro Quadratmeter). Im letzten Monatsdrittel konnte ein kräftiges Azorenhoch die Tiefdruckausläufer für einige Tage verdrängen. Die Temperaturen kletterten schnell über 30 Grad; das Thermometer stoppte am 27. Juli erst bei hochsommerlichen 36,2 Grad.

Mit südlicher Luftmassenströmung vermischte sich nun feuchte Warmluft aus dem Mittelmeerraum mit den aufgeheizten Luftmassen. Es wurde unangenehm schwül, und schließlich gab es ein paar kräftige Regengüsse mit kleinen, lokal sehr begrenzt eingelagerten Gewitterzellen. Das Thermometer bewegte sich nach dieser Abkühlung wieder in angenehmeren Bereichen von 20 bis 25 Grad.

Der Juli 2012 ist im Vergleich zu den Vorjahren mit einer Durchschnittstemperatur von 18,4 Grad etwas zu kühl ausgefallen. Die monatliche Höchsttemperatur - 36,2 Grad - gab es am 27. Juli; die tiefste Nacht-Temperatur wurde am 22. Juli aufgezeichnet: frische 6,6 Grad. 151 Stunden lang schien die Sonne - das ist wenig, der mehrjährige Durchschnittswert liegt bei rund 200 Stunden. Die Monats-Niederschlagsmenge von 91,8 Litern pro Quadratmeter bei 15 Regentagen hingegen liegt über dem statistischen Mittelwert von 85,6 Litern pro Quadratmeter: Der Monat Juli war in unserer Region zu nass.

Zum Wochenende steigt das Schauer- und Gewitterrisiko wieder an, wobei mit etwas Glück die Niederschlagsgebiete am Saartal vorbeiziehen. Bei Temperaturen von 23 bis 26 Grad frischt der Südwestwind böig auf. Leider ist stabiles Sommerwetter auch an den Folgetagen nicht zu erwarten: Über dem Nordatlantik tummeln sich viele kleine Tiefdruckgebiete, die Störungszonen zu uns schicken können. Der wackelige Sommer ist noch nicht vorbei.

Im August kann - statistisch - mit 13 Regentagen, Höchsttemperaturen von rund 35 Grad und sieben Grad in den Nachtstunden gerechnet werden.

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