Vorne war's manchmal frustrierend

Saarbrücken. Eigentlich wollte Tessy Gonderinger in Heidelberg, Mannheim oder Köln studieren. Irgendwie ist sie aber in Saarbrücken gelandet - und fühlt sich wohl. Für die luxemburgische Tischtennis-Nationalspielerin ist es bereits die zweite Saison beim ATSV Saarbrücken

 Die 19-jährige Tessy Gonderinger spielt die zweite Saison beim ATSV Saarbrücken. Foto: Ruppenthal

Die 19-jährige Tessy Gonderinger spielt die zweite Saison beim ATSV Saarbrücken. Foto: Ruppenthal

Saarbrücken. Eigentlich wollte Tessy Gonderinger in Heidelberg, Mannheim oder Köln studieren. Irgendwie ist sie aber in Saarbrücken gelandet - und fühlt sich wohl. Für die luxemburgische Tischtennis-Nationalspielerin ist es bereits die zweite Saison beim ATSV Saarbrücken. An diesem Samstag um 16 Uhr schlägt sie zum Rückrundenstart des Tabellensechsten in der Saarbrücker Moltkehalle gegen den bisher ungeschlagenen TSV Schwabhausen auf. Gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd ist die 19-Jährige erstmals ins hintere Paarkreuz gerutscht. "Ich bin nicht unglücklich darüber", sagt Gonderinger gelassen, "vorne war es manchmal schon frustrierend". Denn ehrgeizig ist sie, auch wenn man ihr den Ärger an der Platte nicht ansieht. "Im Spiel bin ich sehr ruhig", sagt sie, "aber wenn ich verliere, dauert es immer eine Weile, bis meine Wut verflogen ist". Privat macht sie den selben ruhigen Eindruck, "aber das täuscht", widerspricht Gonderinger lächelnd, "das verfliegt, wenn man mich näher kennt".Trainingspartnerin Theresa Adams rückt ins vordere Paarkreuz. Mit ihr kann Gonderinger in Saarbrücken drei Mal die Woche trainieren, ist aber froh, "wenn ich es zwei Mal schaffe. Das Studium ist einfach sehr zeitaufwendig". Außerdem trainiert sie freitags mit dem Nationalkader in Luxemburg.

Im Gegensatz zu ihrer Mannschaftkollegin Anja Schuh hat sich Gonderinger gegen eine mögliche Karriere als Profi-Spielerin entschieden. Mit sieben Jahren begeisterte sich Gonderinger nach einem Spiel mit Bruder Eric für Tischtennis. "Damals habe ich schon von den Olympischen Spielen geträumt", erinnert sie sich. "Profi zu sein war schon auch mal interessant", räumt die 19-Jährige ein, aber heute ist ihr das Studium und damit verbundene Freiheiten wichtig. "Auch wenn ich mir in fast jeder Veranstaltung die Frage stelle, ob Betriebswirtschaftslehre das Richtige ist", gibt sie zu. Gonderinger denkt über einen Fachwechsel nach. "Sport ist eine Möglichkeit, aber das würde mit großer Wahrscheinlichkeit am Geräteturnen scheitern", sagt sie mit einem Schmunzeln: "Oder vielleicht Grundschullehramt." Wie ihre Mannschaftskollegin Ann Kathrin Herges. Aber das ginge für Gonderinger nur in Luxemburg oder Belgien, was ihr weniger zu gefallen scheint. Denn würde es sie nach Belgien verschlagen, wäre der Aufwand, beim ATSV Tischtennis zu spielen, zu groß. "Saarbrücken gefällt mir", betont sie. Vor allem die Atmosphäre in der Mannschaft: "Die Stimmung im Team ist richtig gut, weil wir alle im selben Alter sind."

An der Platte sind die jungen ATSV-Damen ähnlich stark einzuschätzen. So punkten sie gerade auf den hinteren Positionen auch gegen favorisierte Mannschaften. Das wollen sie auch an diesem Samstag im Spiel gegen Schwabhausen. An diesem Sonntag spielt der ATSV Saarbrücken dann um 10.30 Uhr beim Vorletzten TTF Frankenthal.

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