"Von der Blüte bis zur Ernte ideal"

Saarbrücken. Anders als im übrigen Bundesgebiet ist im Saarland die Apfelernte dieses Jahr überdurchschnittlich gut ausgefallen. Deutschlandweit rechnen die Obstbauern, Medienberichten zufolge, mit rund 856 000 Tonnen Äpfeln

 Die Guten ins Körbchen, die Schlechten in den Most: Hat ein Apfel Dellen, kann er noch zu Saft verarbeitet werden. Foto: Hager/dpa

Die Guten ins Körbchen, die Schlechten in den Most: Hat ein Apfel Dellen, kann er noch zu Saft verarbeitet werden. Foto: Hager/dpa

Saarbrücken. Anders als im übrigen Bundesgebiet ist im Saarland die Apfelernte dieses Jahr überdurchschnittlich gut ausgefallen. Deutschlandweit rechnen die Obstbauern, Medienberichten zufolge, mit rund 856 000 Tonnen Äpfeln. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden sind das knapp drei Prozent mehr als im Vorjahr, aber rund neun Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Als Gründe für die schlechte Ernte nennen die Statistiker Frostschäden und Hagel.Genaue Zahlen zur Menge der abgeernteten Früchte im Saarland liegen nicht vor. Hans Lauer, Geschäftsführer des Saar-Bauernverbandes, sagt jedoch der SZ, die hiesigen Landwirte könnten sich über eine "überreichhaltige Apfelernte" freuen.

Ideale Wetterbedingungen

Das bestätigt auch der Vorsitzende des Kreisverbandes Merzig-Wadern des Saar-Bauernverbandes, Peter Hoffmann: "Der Witterungsverlauf war dieses Jahr von der Blüte bis zur Ernte geradezu ideal für Äpfel und Birnen." Die so genannte "Merziger Apfelkiste" und die hiesige Viezregion zählen zu den wichtigsten Apfelanbaugebieten des Saarlandes. "Wir hatten dieses Jahr Glück, denn das Saarland wurde von dem späten Frosteinbruch Anfang Mai verschont", erläutert Hans Lauer. Auch die Freizeit-Obstbauern des saarländischen Gartenbauverbandes erwarten in diesem Jahr einen guten Ertrag. Geschäftsführerin Monika Lambert-Debong rechnet mit mehr als 1000 Tonnen Äpfeln. "Insgesamt hatten wir in diesem Jahr, im Vergleich zum sehr schwachen Ertrag im Vorjahr, eine gute Ernte", bilanziert sie.

Reiche Ernte, mäßige Qualität

Gewitter mit Hagelschauern hätten im Spätsommer zwar in vielen Landesteilen die Äpfel leicht beschädigt, so Lambert-Debong. Das sei etwa in den Kreisen Merzig-Wadern und Neunkirchen sowie im Regionalverband Saarbrücken vorgekommen. "Durch die Hagelkörner haben die Äpfel Dellen bekommen. Diese Früchte können aber immer noch zu Most verarbeitet werden."

Auch der Verein Bliesgau-Obst zeigt sich zufrieden mit der Apfelernte. "Wir hatten eine reichhaltige Ernte, doch die Qualität war dieses Jahr nicht optimal", lautet das Fazit des Vorsitzenden des Vereins, Wolfgang Hegmann. Verantwortlich für die "eher mäßige" Qualität der Bliesgau-Äpfel sei der "übermäßige Fruchtbehang". Da die Bäume sehr viele Früchte trugen, seien einige Apfelsorten in der Region zu klein geraten und schmeckten wegen des niedrigen Zuckergehalts zu säuerlich. Weitere Gründe für die mäßige Qualität seien die mangelnde Pflege der Obstbäume und der regenreiche Sommer zur Hauptreifezeit.

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