Das war in den 60er Jahren, sagt Piper. Da kam sie frisch von der Hamburger Werkkunstschule (heute nennt man das Fachhochschule für Design). Und der erste Job der Diplomgrafikerin war es, Fotomodelle und bunte Bettwäsche für Prospekte so zu arrangieren, dass Frauen beim Betrachten von anderen Frauen, die zum Beispiel ein Kissen auf dem Kopf trugen wie Napoleon seinen Hut, den Wunsch verspürten: Das will ich haben.

Später wechselte Christa Piper von Bettwäsche aus dem Schwarzwald zu Make-up aus Frankfurt. Sie machte Werbung für Ellen Betrix. Sie habe dann aber gemerkt, "dass es nicht meine Sache war, mein Leben mit Werbung, teilweise idiotischer Werbung, zu verbringen", erinnert sich Piper. Sie studierte dann Soziologie, Politik- und Erziehungswissenschaften.

Frauen mit bunter Bettwäsche sind also aus dem Leben von Christa Piper verschwunden. Geblieben ist die Liebe zum Zeichnen - weil es beruhigt, sagt sie. Im Urlaub schreibt sie nicht nur ins Reisetagebuch, sie zeichnet die Hügel, Häuser, Buchten, Flusslandschaften auch. Für die Geburtstagskarten, die sie offiziell als Bezirksbürgermeisterin verschickt, hat Piper Kamelien gezeichnet. Zu Weihnachten gibt es bezirksbürgermeisterliche Grüße mit einem gezeichneten Mistelzweig.

Das ist alles nett anzusehen. Fast schon Kultstatus haben aber die Hasen, die Piper zu Ostern verschickt. "Es gibt Leute, die warten auf diese Hasen", weiß sie. Aus fast allen Perspektiven hat sie Osterhasen gemalt - von vorne, von der Seite, von hinten. Was kann jetzt noch kommen? Von unten? Christa Piper schweigt. Sie arbeitet am Hasen 2011. Bis Ostern ist es zwar noch etwas hin, aber Pipers Operation Osterhase läuft.

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