Vom Weizen zum Brötchen

Landsweiler/Lebach/Saarwellingen. Der Duft von frisch gebackenen Brötchen und Kaffee auf dem Frühstückstisch - es gibt keinen schöneren Tagesbeginn. Doch wo kommen unsere Brötchen her? Mit welchem Mehl werden sie gebacken? Woher stammt das Getreide?Auf dem FeldStefan Bauer aus Landsweiler ist einer der Bauern, die Getreide für Mehl anbauen

Landsweiler/Lebach/Saarwellingen. Der Duft von frisch gebackenen Brötchen und Kaffee auf dem Frühstückstisch - es gibt keinen schöneren Tagesbeginn. Doch wo kommen unsere Brötchen her? Mit welchem Mehl werden sie gebacken? Woher stammt das Getreide?Auf dem FeldStefan Bauer aus Landsweiler ist einer der Bauern, die Getreide für Mehl anbauen. Der Landwirt hat auf seinen insgesamt 250 Hektar großen Feldern bei Lebach vor allem Weizen, Raps, Gerste und Mais stehen. Dieses Jahr war schwierig für den Jungbauern. Schuld hat das Wetter, sagt Bauer: "Im Juni und Juli war es zu trocken und im August zu feucht". Der Ertrag sei in diesem Jahr deshalb eher schlecht. Die Körner seien durch die große Hitze viel kleiner und dadurch schlechter verwendbar. "Sind die Körner zu klein, fallen sie bei der Mühle durch das Sieb. Das bedeutet für mich weniger Ertrag", berichtet der Landsweiler. Und der regnerische August hat ihm die Ernte erschwert. "Ich kann den Weizen nur ernten, wenn die Feuchtigkeit der Körner unter 15 Prozent liegt", erklärt der Landwirt. Ist das Getreide zu feucht, fängt es an zu keimen. Deshalb hat Stefan Bauer im August jede trockene Periode genutzt, um zu ernten. Den Weizen, den er auf 85 Hektar Land angebaut hat, liefert Bauer auch an die Getreidemühle Juchem in Lebach, einem seiner Hauptabnehmer.In der MühleZuerst wird das Getreide gewogen. Dann lädt Stefan Bauer es in der so genannten Getreidegosse in der Mühle der Firma Juchem ab. Es werden Proben gezogen und damit der Protein- und Klebergehalt bestimmt. "Ist wenig Protein enthalten, ist der Weizen für Keks- und Pizzamehl geeignet. Bei höherem Proteingehalt wird daraus Mehl für das Bäckerhandwerk", erläutert Firmenchefin Andrea Juchem. Der Weizen lagert zunächst in Silos und wird dann nach und nach verbraucht. Vor dem Mahlen wird das Getreide gereinigt, also von Steinen und Samen befreit. Der eigentliche Mahlprozess trennt die Kleie zunächst weitgehend vom Mehl. "Getreide besteht zu 80 Prozent aus Mehl und zu 20 Prozent aus Kleie", weiß Thomas Schorr, Obermüller der Getreidemühle der Firma Juchem. Danach wird das Mehl in unterschiedlichen Stufen fein gemahlen. Die Firma Juchem stellt unterschiedliche Mehltypen her, je nach Bedarf. Das gängigste Haushaltsmehl ist die Type 405. "Je höher die Zahl ist, desto dunkler ist das Mehl", ergänzt Andrea Juchem. 60 Tonnen Weizen vermahlen die Mitarbeiter jeden Tag. Geliefert wird das fertige Mehl unter anderem an Bäcker im Landkreis Saarlouis.Beim BäckerAuch Andreas Molitor aus Saarwellingen verarbeitet in seinen Brötchen Mehl von der Getreidemühle Juchem. Jede Woche bekommt er 30 Zentner geliefert. Dabei gibt es verschiedene Mehlmischungen für die unterschiedlichen Brötchensorten. Zwei Zentner verbraucht er alleine für die 1400 bis 1500 Brötchen, die er jeden Tag bäckt. Dafür wird in der Bäckerei Molitor in zwei Schichten gearbeitet. "Mein Mitarbeiter bereitet von nachmittags bis morgens in der Früh den Teig vor. Ich lege dann um vier Uhr früh mit dem Backen los", berichtet der Bäckermeister. Seine Brötchen liefert er vor allem an zwei Krankenhäuser und Kantinen. Aber auch im eigenen Laden in Saarwellingen gibt es die knusprigen Backwaren. So kommen die Kunden an die frischen Frühstücksbrötchen, mit Mehl von der Weizenmühle Juchem und Weizen vom Landwirt Stefan Bauer aus Landsweiler.

Auf einen BlickIn unserer Serie "Produkte unserer Bauer" stellen wir die Landwirte im Kreis, die direkt vermarkten oder deren Erzeugnisse es im Kreis zu kaufen gibt, mit je einem Produkt vor. Das bedeutet nicht, dass das Produkt nur von einem Bauern hergestellt wird. Mehr Infos im Internet. dög

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