Vom Lehrer zum Pastor

Herr Pastor Hofmann, wie haben Sie diese Zeit in Marpingen erlebt?Leo Hofmann: Nach 18 Jahren als Lehrer für Religion, Deutsch und Kunstgeschichte in Dillingen ist mir der Wechsel nach Marpingen leicht gefallen. Die Offenheit und Freundlichkeit, mit der ich von der Bevölkerung aufgenommen wurde, war wohltuend, ermutigend und motivierend

Herr Pastor Hofmann, wie haben Sie diese Zeit in Marpingen erlebt?Leo Hofmann: Nach 18 Jahren als Lehrer für Religion, Deutsch und Kunstgeschichte in Dillingen ist mir der Wechsel nach Marpingen leicht gefallen. Die Offenheit und Freundlichkeit, mit der ich von der Bevölkerung aufgenommen wurde, war wohltuend, ermutigend und motivierend. In all den Jahren hat es keine belastenden Konflikte gegeben. Vielleicht war die gute Atmosphäre ein Grund dafür, dass ich so lange hier geblieben bin.

Welche besonderen Ereignisse haben diese 25 Jahre geprägt?

Leo Hofmann: Da gab es viele. Ich kann nur einige Wichtige nennen: Die Primiz von Klaus Leist 1988, die Gemeindemission 1994, die Erneuerung des Marpinger Pestgelübdes und die sogenannten Marienerscheinungen 1999, die Ernennung zum Pfarrer von Alsweiler 2000, das Jubiläum der Waldbreitbacher Franziskanerinnen 2001, das 100-jährige unserer Pfarrkirche 2003, das 175. Jubiläum der Grundsteinlegung der Alsweiler Pfarrkirche 2004 und das nachfolgende 200-Jährige der Pfarrei sowie die Verabschiedung der Franziskanerinnen mit Auflösung des Konvents 2010.

In diese 25 Jahre fielen auch zahlreiche bauliche Veränderungen.

Was hat sich in all den Jahren verändert?

Leo Hofmann: Der gesellschaftliche Wandel und die demografische Entwicklung haben deutliche Spuren hinterlassen. Es ist schwerer geworden, die Menschen anzusprechen und sie für die Mitarbeit zu gewinnen. Auch der Kirche gegenüber ist die Skepsis, das Misstrauen und die Verdrossenheit der Menschen spürbar. Es gibt einen Trend zur Flucht ins Private. Hinzu kommen die neuen Großräume der Seelsorge, die die Gefahr einer Anonymisierung des Gemeindelebens in sich bergen. Säkularisiertes Denken und ein erschreckender Glaubensschwund tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Die Seelsorge muss versuchen, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.

Hatten Sie immer genug Unterstützung in der Gemeinde?

Leo Hofmann: Wenn ich bedenke, dass über 300 Gemeindemitglieder in den kirchlichen Gremien und Ausschüssen tätig sind, dann ist das für die heutige Zeit sehr ermutigend. Hinzu kommen die Hauptamtlichen, die das Stützsystem des pfarrlichen Lebens sind.

Wie sieht ihre berufliche Zukunft aus? Dem Vernehmen nach wollen sie demnächst in den Ruhestand gehen…

Leo Hofmann: Mit dem 1. Juli endet meine Dienstzeit. Ich werde allerdings nicht in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Bischof Stephan Ackermann hat mich zum Rektor des St. Nikolaus-Hospitals des Cusanusstifts in Bernkastel-Kues ernannt. Meine Aufgaben werden dort sein: gottesdienstliche und seelsorgerische Betreuung der 70 älteren und pflegebedürftigen Menschen, die Führung von Gästen durch das Stift und die Bibliothek und die Mitwirkung im Verwaltungsrat der Stiftung.

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