Vom Derbyhelden zum Unglücksraben

Völklingen/Diefflen · Yacine Baizidi bringt Diefflen in Völklingen erst in Führung, dann trifft er ins eigene Tor. Heute Pokal-Knaller.

Arthur Mielczarek (l.) klatscht Yacine Baizidi ab, der Diefflen mit 1:0 in Führung gebracht hat. Später traf er erneut – aber ins eigene Netz. Foto: rup

Arthur Mielczarek (l.) klatscht Yacine Baizidi ab, der Diefflen mit 1:0 in Führung gebracht hat. Später traf er erneut – aber ins eigene Netz. Foto: rup

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Im Saarderby der Fußball-Oberliga sind am Freitagabend noch gut drei Minuten zu spielen. Gastgeber Röchling Völklingen macht Dauerdruck. Unermüdlich beackert der Tabellenzweite vor 600 Zuschauern das Tor des FV Diefflen, der mit dem 1:1 bestens leben könnte. Erneut läuft mit Julien Erhardt ein Völklinger auf dem Flügel auf und davon. Nach seiner Flanke scheint die Situation geklärt, als der Ball bei Dominic Altmeier landet. Der Völklinger Angreifer schlägt das Leder stramm in die Mitte, wo der Ball von Yacine Baizidi ins eigene Tor abgefälscht wird (87.). Das 2:1 für Völklingen, die Wende ist tatsächlich perfekt.

Mit dem späten Eigentor wird Baizidi vom vermeintlichen Derbyhelden zum Unglücksraben. Kurz vor der Pause hatte der Franzose Diefflen in Führung gebracht, als er eine Hereingabe von Dominic Selvaggio zum 0:1 vollendete (43.). Ein Tor zum psychologisch günstigen Zeitpunkt, sagt man. Doch ein positiver Effekt auf das Spiel der Gäste blieb aus, im Gegenteil: "Nach der Pause hat man die Klasse von Völklingen gesehen", sagte FV-Spielertrainer Thomas Hofer: "Ich glaube nicht, dass wir da weniger gemacht haben. Der Gegner war einfach besser."

Röchling riss die Partie komplett an sich - und statt Baizidi war es Altmeier, der zum gefeierten Akteur aufstieg. Der 27-Jährige wurde mit Marcel Linn zur Pause gebracht. Linn spielte die linke Dieffler Seite geradezu schwindelig und die dortigen Gästespieler müde. Und in der 71. Minute war es Altmeier, der nach Flanke von links per Kopf zum 1:1 traf. Später war er dann am 2:1 beteiligt. "In der zweiten Hälfte war die Mannschaft wie ausgetauscht. Das war mit die beste Leistung in diesem Jahr. Wir haben das 2:1 erzwungen", lobte Erhardt, dessen Team in der Tabelle auf Platz zwei vorrückte.

Diefflen fiel dagegen auf Rang neun - und erwartet heute Abend das nächste Spiel, in dem die eigene Abwehr viel Druck aushalten muss. Im Saarlandpokal-Halbfinale empfängt der FVD um 19 Uhr den Regionalliga-Zweiten SV Elversberg auf dem Babelsberg. Das Duell hatte es schon im Vorjahres-Halbfinale gegeben. Damals gewann der Favorit mit 3:1. "Wir gehen nicht ins Spiel, um es kampflos abzuschenken. Wir wollen einfach unsere bestmögliche Leistung abrufen", sagt Hofer, der um Torjäger Fabian Poß bangt, der in Völklingen einen Bluterguss erlitt.

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