Voller Glückshormone in Richtung 2013

Saarbrücken. Die Siegerehrung des Bank-1-Saar-Silvesterlaufs hatte sich am Sonntagnachmittag um ein paar Minuten nach hinten verschoben. Nicht, dass es jemanden gestört hätte, aber Herbert Herget, Marketingleiter der Bank-1-Saar, der die Ehrungen durchführen sollte, steckte selbst noch in den Laufschuhen

 Zum Silvesterlauf in Saarbrücken gehören auch der Schülerlauf über 2,2 Kilometer und der Kinderlauf über einen Kilometer. Mehr als 250 Kinder und Jugendliche waren diesmal mit Feuereifer bei der Sache. Fotos: Eibner

Zum Silvesterlauf in Saarbrücken gehören auch der Schülerlauf über 2,2 Kilometer und der Kinderlauf über einen Kilometer. Mehr als 250 Kinder und Jugendliche waren diesmal mit Feuereifer bei der Sache. Fotos: Eibner

Saarbrücken. Die Siegerehrung des Bank-1-Saar-Silvesterlaufs hatte sich am Sonntagnachmittag um ein paar Minuten nach hinten verschoben. Nicht, dass es jemanden gestört hätte, aber Herbert Herget, Marketingleiter der Bank-1-Saar, der die Ehrungen durchführen sollte, steckte selbst noch in den Laufschuhen. "Ich war doch ein paar Minuten langsamer, als ich es geplant hatte", gab Herget zu. Er war aber trotzdem guter Laune und mit einer gesunden Farbe im Gesicht. "Das war toll heute", sagte er mit einem zufriedenen Lächeln, "die Bedingungen waren fast optimal".Genauso rekordverdächtig, wie seine Zeit vom Ziel unter die Dusche und von dort in die Multifunktionshalle zur Siegerehrung, schien zunächst auch die Teilnehmerzahl. "Es ist einfach eine tolle Laufveranstaltung", sagte Cheforganisator Manfred Kölzer von der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal zufrieden, "für mehr als 1500 wäre es organisatorisch auch kaum zu stemmen". Am Ende waren es knapp 1400 Laufbegeisterte, die sich im Jahr 2012 noch einmal quälen wollten. "Man erinnert den Körper wieder daran, was Schmerzen sind", sagte der Viertplatzierte Gregor Buchholz so zufrieden wie erschöpft.

Weniger erschöpft, aber mindestens genauso glücklich über ihren Sieg lächelten die beiden Kenianer, die fast zeitgleich über die Ziellinie liefen. "Das war keineswegs einfach", versicherte Patrick Ereng, Sieger bei den Herren: "Die Strecke war sehr anspruchsvoll und der Wind war wirklich unangenehm." Ereng, der mit einer Zeit von 30:24 Minuten ins Ziel kam, bestimmte mit seinem Landsmann Jacob Kandagor das Tempo.

Bei den Frauen gab es ein ganz ähnliches Bild. Die beiden Kenianerinnen Caroline Chepkwony und Cynthia Kosgei liefen allen anderen davon. Chepkwony, die schon zwei Mal den Silvesterlauf gewinnen konnte (2009 und 2010) stellte Anja Dittmers Streckenrekord aus dem vergangenen Jahr ein. Sie benötigte für die zehn Kilometer nur 36:18 Minuten und siegte vor Kosgei und der Französin Alexandra Louison (SCO Saint Marguerite Marseille).

Dass die Kenianer ihr eigenes Rennen liefen, war keine große Überraschung. Am wenigsten für Steffen Justus, den Triathleten vom Olympiastützpunkt in Saarbrücken, der für die Triathlon Freunde Saarlouis startete. "Die haben da vorne mit uns gespielt und uns nur auf Abstand gehalten", sagte Justus, "aber es hat einen Riesenspaß gemacht". Er war als Dritter bester Saarländer, 20 Sekunden schneller als Buchholz, der für das LAZ Saarbrücken startet.

"Es ist immer wieder schön hier zu laufen", betonte Buchholz, der zu den ambitionierten Läufern gehörte. Doch den meisten der 926 Starter aus dem Hauptfeld ging es gar nicht darum, als Erster über die Ziellinie zu laufen. Es ist vielmehr ein Wettlauf gegen die eigene Uhr, gegen den inneren Schweinehund. Der war spätestens dann besiegt, wenn man seine Startnummer abgeholt hat. Aus purer Freude am Laufen. "Nur zum Spaß", erklärte Hartmut Waller, der sich zusammen mit seinem Sohn Janek für die zehn Kilometer meldete, "wir wollten nur unter die ersten 1000", fügte er lachend hinzu.

 Caroline Chepkwony (links) lief in der Frauenwertung als Erste über die Ziellinie, bei den Männern gewann ihr kenianischer Landsmann Patrick Ereng.

Caroline Chepkwony (links) lief in der Frauenwertung als Erste über die Ziellinie, bei den Männern gewann ihr kenianischer Landsmann Patrick Ereng.

 Zum Silvesterlauf in Saarbrücken gehören auch der Schülerlauf über 2,2 Kilometer und der Kinderlauf über einen Kilometer. Mehr als 250 Kinder und Jugendliche waren diesmal mit Feuereifer bei der Sache. Fotos: Eibner

Zum Silvesterlauf in Saarbrücken gehören auch der Schülerlauf über 2,2 Kilometer und der Kinderlauf über einen Kilometer. Mehr als 250 Kinder und Jugendliche waren diesmal mit Feuereifer bei der Sache. Fotos: Eibner

 Caroline Chepkwony (links) lief in der Frauenwertung als Erste über die Ziellinie, bei den Männern gewann ihr kenianischer Landsmann Patrick Ereng.

Caroline Chepkwony (links) lief in der Frauenwertung als Erste über die Ziellinie, bei den Männern gewann ihr kenianischer Landsmann Patrick Ereng.

Die Gesichter der Läufer im Ziel sprachen eine deutliche Sprache: Erschöpfung und pures Glück. Und das Strahlen in jedem der Gesichter konnte nur eines bedeuten: Dass der menschliche Körper nach spätestens zehn gelaufenen Kilometern anfängt, eine ordentliche Portion Glückshormone auszuschütten.

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