Vogtel fordert mehr Betten für Psychiatrie-Kliniken

Saarbrücken. Als einen mühevollen Weg beschrieb Alfons Vogtel, Geschäftsführer der Saarland Heilstätten GmbH (SHG), den Aufbau der Psychiatrie der SHG-Kliniken am Sonnenberg in Saarbrücken, bis sie "zu einer der renommiertesten Kliniken in Deutschland wurde"

Saarbrücken. Als einen mühevollen Weg beschrieb Alfons Vogtel, Geschäftsführer der Saarland Heilstätten GmbH (SHG), den Aufbau der Psychiatrie der SHG-Kliniken am Sonnenberg in Saarbrücken, bis sie "zu einer der renommiertesten Kliniken in Deutschland wurde". Mit Blick auf die zunehmende Zahl an Patienten forderte er am Freitag im Rahmen des Festaktes zum 40-jährigen Bestehen der Psychiatrie die Politik auf, mehr Betten auszuweisen. Das gelte nicht nur für den Sonnenberg. Dem Festakt voraus ging eine Fachtagung mit Referenten aus Frankreich, Italien, Spanien und Luxemburg, die über die Versorgungsstruktur ihrer Länder berichteten.Der Vergleich zeigte, dass die deutsche Psychiatrie-Versorgung relativ gut ist. Dr. Iris Hauth, Direktorin am St. Joseph-Krankenhaus Berlin, warnte aber davor, diese Vergleiche in die Diskussion um das neue Endgeldsystem einfließen zu lassen, da die statistische Grundlage zweilfelhaft sei. In Deutschland gehe es darum, welche Behandlungsform für einen Patienten die geeignetste ist. Es gelte zu fragen, ob mehr Akutpatienten in Tageskliniken behandelt werden können statt stationär und ob generell die Ambulanz erste Anlaufstelle werde.

Auch Vogtel wies auf die Überbelegung am Sonnenberg hin, die derzeit bei 105 Prozent läge, ähnlich sähe es in den SHG-Kliniken in Völklingen aus. "Die ambulante Versorgung muss verstärkt ausgebaut werden", so Vogtel. Bedingt durch das steigende Alter der Bevölkerung wüchse die Zahl psychischer Krankheitsfälle, etwa mit Demenz. Besonders in diesen Fällen sei die Politik gefordert, dem "Verschiebebahnhof" zwischen Krankenkassen und Pflegeversicherungen, die sich über Kostenverteilung stritten, einen Riegel vorzuschieben. Der Staatssekretär im Saar-Gesundheitsministerium, Sebastian Pini (FDP), sah dennoch die Psychiatrie der SHG-Kliniken für die Zukunft "gut aufgestellt". hth

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