Völklinger Fußballvereine laufen Sturm

Völklingen. Auf dem Parkplatz am Völklinger Schwimmbad soll ein Kunstrasenplatz für den SC Ay Yildiz und die Jugend des SV Röchling Völklingen gebaut werden (wir berichteten). Die Gesamtkosten des Projektes werden auf 750 000 Euro geschätzt. Doch wegen der Schuldenbremse gibt's im städtischen Haushalt im Moment dafür keinen Cent

 Vorstand und Mitglieder des Sportvereins Ay Yildiz diskutierten am Sonntag am Sportplatz in Wehrden die Situation: von links Hamdi Güzelce, Vorsitzender, Metin Güzel, Engin Yilmaz, 2. Vorsitzender, Erdal Kaya, Ertan Uslu und Mehmed Ali. Foto: Jenal

Vorstand und Mitglieder des Sportvereins Ay Yildiz diskutierten am Sonntag am Sportplatz in Wehrden die Situation: von links Hamdi Güzelce, Vorsitzender, Metin Güzel, Engin Yilmaz, 2. Vorsitzender, Erdal Kaya, Ertan Uslu und Mehmed Ali. Foto: Jenal

Völklingen. Auf dem Parkplatz am Völklinger Schwimmbad soll ein Kunstrasenplatz für den SC Ay Yildiz und die Jugend des SV Röchling Völklingen gebaut werden (wir berichteten). Die Gesamtkosten des Projektes werden auf 750 000 Euro geschätzt. Doch wegen der Schuldenbremse gibt's im städtischen Haushalt im Moment dafür keinen Cent. Und bei der Übergabe eines Zuschussbescheides für den neuen Kunstrasenplatz in Wehrden sagte Staatssekretär Martin Karren von der Sportplanungskommission jetzt, "das Projekt sei zwar förderfähig, aber die Stadt Völklingen könne frühestens im Jahre 2013 mit einer Bewilligung rechnen" - eine Nachricht, die für den SC Ay Yildiz und den SV Röchling Völklingen nur schwer zu verdauen ist."Wir wissen derzeit nicht, wo wir nächste Saison Fußball spielen können", sagt Ay-Yildiz-Geschäftsführer Mikail Yildiz. Der alte Ay-Yildiz-Platz in Ludweiler, an der alten Schule, kommt als Spielstätte nicht mehr in Frage. "Der Platz ist in einem desolaten Zustand. Die Umkleidekabinen wurden extrem verkleinert. In einem Raum gibt es keine Dusche mehr. Die Anwohner hatten sich in Folge fehlender Parkplätze über das Zuparken der Straßen beschwert. Deshalb haben wir den Platz freiwillig aufgegeben, dorthin führt kein Weg mehr zurück, und wir haben erwartet, dass man uns jetzt einen anderen Platz zur Verfügung stellt", schildert Mikail Yildiz. Momentan trainiert und spielt Ay Yildiz in Wehrden. "Aber ob wir das auch nächste Saison noch können, wissen wir nicht. Dazu müssen zuerst Verhandlungen geführt werden, ob Wehrden eine weitere Zusammenarbeit wünscht", so Yildiz. Sollten diese Verhandlungen nicht zum Erfolg führen, muss eine Ersatzlösung her. Dazu Yildiz: "Wir haben Alternativen im Kopf, aber es ist noch nichts spruchreif. Aber wir sind trotz allem optimistisch, irgendwo einen Platz zu bekommen, denn wir wollen Fußball spielen."

Gar nicht optimistisch klingt Franz Ferdinand, der Schatzmeister des SV Röchling Völklingen: "Die Verschiebung des Kunstrasenplatzes ins Jahr 2013 bringt uns große Probleme. Wir haben einen ständig anhaltenden Zulauf im Jugendbereich, der so nicht mehr zu bewältigen ist. Derzeit haben wir 14 Jugendmannschaften, zwei Männermannschaften und eine AH. Aber wir haben nur einen Fußballplatz, auf dem wir lediglich Gast sind und nicht mit der Jugend trainieren dürfen, das Stadion, und einen Hartplatz, auf dem alle anderen Mannschaften trainieren sollen. Wenn sich diese Situation nicht ändert, müssen wir Jugendspieler, die zu uns kommen wollen, abweisen." Ferdinand ärgert sich, dass kein Geld für einen Neubau und keine Ausweichmöglichkeiten da sind.

Und er ärgert sich, dass auf anderen Völklinger Plätzen auswärtige Mannschaften trainieren können. "In Luisenthal trainieren die Frauen des 1. FC Saarbrücken, auf der Hermann-Röchling-Höhe trainiert Bous und in Wehrden Schaffhausen. Für uns ist nirgendwo Platz. Ich weiß nicht, wie das weiter gehen soll. Wenn keine Hilfe von anderer Seite kommt, dann wird es sehr schwer für uns", sagt er. Eine Hilfe hat sich bereits angeboten: "Der FV 08 Püttlingen hat uns eine Kooperation angeboten. Aber heute gehen viele Jugendliche zu Fuß zum Sportplatz, weil ihre Eltern sie aus zeitlichen Gründen nicht fahren können. Wie sollen diese Jugendlichen nach Püttlingen kommen?", so Ferdinand. Außerdem möchte der SV Röchling Völklingen unbedingt die Zusammenarbeit mit dem SC Ay Yildiz: "Wir haben viele türkische Kinder bei uns spielen. Auch viele Kinder andere Nationen. Das klappt bei uns hervorragend, das ist gelebte Integration. Deshalb wollen wir die ganz enge Kooperation mit dem SC Ay Yildiz", sagt Franz Ferdinand, und er fordert mit Nachdruck: "Es muss eine Lösung her!". "Das klappt

bei uns hervorragend, das ist gelebte Integration."

Franz Ferdinand, SV Röchling Völklingen

Hintergrund

 Rund 160 Jugendliche spielen derzeit beim SV Röchling Völklingen, hier Durhat Akin (rechts) in Aktion. Foto: Spanier

Rund 160 Jugendliche spielen derzeit beim SV Röchling Völklingen, hier Durhat Akin (rechts) in Aktion. Foto: Spanier

 Vorstand und Mitglieder des Sportvereins Ay Yildiz diskutierten am Sonntag am Sportplatz in Wehrden die Situation: von links Hamdi Güzelce, Vorsitzender, Metin Güzel, Engin Yilmaz, 2. Vorsitzender, Erdal Kaya, Ertan Uslu und Mehmed Ali. Foto: Jenal

Vorstand und Mitglieder des Sportvereins Ay Yildiz diskutierten am Sonntag am Sportplatz in Wehrden die Situation: von links Hamdi Güzelce, Vorsitzender, Metin Güzel, Engin Yilmaz, 2. Vorsitzender, Erdal Kaya, Ertan Uslu und Mehmed Ali. Foto: Jenal

 Rund 160 Jugendliche spielen derzeit beim SV Röchling Völklingen, hier Durhat Akin (rechts) in Aktion. Foto: Spanier

Rund 160 Jugendliche spielen derzeit beim SV Röchling Völklingen, hier Durhat Akin (rechts) in Aktion. Foto: Spanier

Ay Yildiz und der SV Röchling stehen mit ihrem Platzproblem nicht allein da. Der SV Fürstenhausen spielt auf einem stark bergbaugeschädigten Platz in der Ortsmitte. Die Stadt will das Problem mit dem Neubau eines Sportzentrums lösen, aber das steht derzeit finanzbedingt noch in den Sternen - und erst recht der eigene Kunstrasenplatz,den sich der SC Fenne wünscht. er

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