Vitamin-D-Mangel kann Tumor-Bekämpfung erschweren

Homburg · Ein Mangel an Vitamin D kann eine Ursache dafür sein, dass ein Antikörper, der bei der Tumor-Bekämpfung eingesetzt wird, nur begrenzte Wirkung zeigt. Die Arbeitsgruppe von Professor Michael Pfreundschuh, Leiter der Inneren Medizin II am Uniklinikum des Saarlandes, stellte anlässlich eines Kongresses in New Orleans vor zwei Wochen internationalen Wissenschaftlern die vielbeachteten Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe vor.



Die Homburger Wissenschaftler haben festgestellt, dass Vitamin-D-Mangel die Antikörpertherapie bei Lymphompatienten stark beeinträchtigt und damit die Überlebensrate senkt. Sie wiesen nach, dass Vitamin-D-Mangel die Aktivität von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) hemmt, die für die Wirkung des bei Lymphomen eingesetzten Antikörpers Rituximab unabdingbar ist. Da auch die Wirkung anderer Antikörper, die beim Brustkrebs und Darmkrebs eingesetzt werden, von der Aktivität der NK-Zellen abhängt, muss man davon ausgehen, dass auch deren Wirksamkeit stark beeinträchtigt wird. Doch dies, so Pfreundschuh, müsse sich noch anhand von klinischen Studien zeigen.

Die Konsequenzen, die sich daraus für die moderne Krebstherapie ergeben, stellte Professor Pfreundschuh gestern in Homburg vor. Da Vitamin D äußerst kostengünstig zu erwerben ist, könnte diese Vitamin-Zugabe die hohen Kosten für die Antikörper-Therapie deutlich senken. Die Erkenntnisse aus Homburg werden demnächst publiziert.

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