Visitenkarte für den Bahnhof

Bous. Frisch geputzt war die Unterführung des Bouser Bahnhofs am Donnerstag. Der Geruch von Reinigungsmitteln hing in der Luft bei der offiziellen Eröffnung des sanierten Mittel-Bahnsteigs zwischen Gleis 1 und 2 an der Strecke Saarbrücken-Trier. 18 Monate haben die Arbeiten gedauert. 1,9 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, finanziert von der Deutschen Bahn und dem Land

Bous. Frisch geputzt war die Unterführung des Bouser Bahnhofs am Donnerstag. Der Geruch von Reinigungsmitteln hing in der Luft bei der offiziellen Eröffnung des sanierten Mittel-Bahnsteigs zwischen Gleis 1 und 2 an der Strecke Saarbrücken-Trier. 18 Monate haben die Arbeiten gedauert. 1,9 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, finanziert von der Deutschen Bahn und dem Land. Ursprünglich geplant waren etwa 1,5 Millionen Euro.Auf 140 Metern Länge ist der Bahnsteig von 38 auf 55 Zentimeter angehoben, damit Fahrgäste ebenerdig ein- und aussteigen können. Von der Überdachung blieben die sanierten und neu gestrichenen Stahlstützen, das Dach selbst ist vollständig erneuert. Mit Glaswänden sind die Sitzbänke auf dem Bahnsteig umgeben. Dazu kommen Informationsvitrinen, Fahrausweisautomaten sowie eine neue Beleuchtungs- und Beschallungsanlage. Eine Bahnhofsuhr sowie eine Anzeige über Ankunftszeiten der Züge werden noch installiert.

Früher wirkte die Unterführung wie ein dunkler Tunnel. Jetzt ist sie mit neuen Bodenfliesen versehen, an den Wänden mit hellen Glaselementen. Der Aufgang zum Bahnsteig ist nun mit Glas überbaut.

Als "ein Geschenk für die Bahn" bezeichnete der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Rheinland-Pfalz und Saarland, Udo Wagner, die Unterstützung von Land und Kommune für den Bahnhof Bous. Bahnhöfe seien "Visitenkarten des ÖPNV", sagte Umwelt-Staatssekretär Dieter Grünewald. "Manchmal wünsche ich mir, dass die Bahn das auch begreift." Für ein "ganz spannendes Thema" hält es Grünewald, die Unterführung bis zum Stahlwerk Bous fortzusetzen. Das biete weitere Möglichkeiten für Park & Ride. Diese Idee hatte die "Zukunftswerkstatt Bous" zwecks besserer Verkehrssituation eingebracht.

Die Regionalbereichsleiterin, der DB Station Service AG, Susanne Kosinsky, hoffte, die jetzt geschaffene Qualität gegen den Vandalismus bewahren zu können. Am besten zusammen mit den Bürgern von Bous.

Vom einst rege genutzten Bahnhof Bous bleibt nur noch ein Haltepunkt mit Unterführung für etwa 900 Fahrgäste täglich. Denn auch der Bahnsteig an den Gleisen 5 und 6 ist mittlerweile komplett abgetragen. Und das Bahnhofsgebäude wird für ein Stellwerk und für Wohnungen genutzt. "Diese Visitenkarte ist keine glänzende", sprach Bürgermeister Stefan Louis das Gebäude an. Stahltore rosten dort, und die Farbe blättert von der Wand. Daran sei vorerst nichts zu ändern. Es werde aber versucht, zusätzlichen Parkraum zu schaffen. "Wir hoffen, die jetzt geschaffene Qualität gegen den Vandalismus bewahren zu können."

Susanne Kosinsky (DB)

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