Virtuose Orgelklänge zum 80. Jubiläum des Liebfrauen-Chores

Püttlingen. 80 Jahre schon singt der Chor der Pfarrgemeinde Liebfrauen in Püttlingen. Zu diesem Anlass erwies der Domkapellmeister des Domes in Speyer und Ehrendirigent des Chores Leo Krämer (Foto: priv.) dem Chor die Ehre. Mit einem virtuosen Orgelkonzert gratulierte er am Samstagabend zum Jubiläum

Püttlingen. 80 Jahre schon singt der Chor der Pfarrgemeinde Liebfrauen in Püttlingen. Zu diesem Anlass erwies der Domkapellmeister des Domes in Speyer und Ehrendirigent des Chores Leo Krämer (Foto: priv.) dem Chor die Ehre. Mit einem virtuosen Orgelkonzert gratulierte er am Samstagabend zum Jubiläum. Auf dem Programm standen ausschließlich Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johann Sebastian Bach. Eingerahmt wurde das Programm von Krämers Improvisationen über Mendelssohns "Notturno" und "Scherzo" aus dem Sommernachtstraum. In seiner Einführung schilderte der Ehrendirigent, dass die Improvisation eine hohe Kunst sei, die früher einmal jeder Musiker beherrschen musste, heute jedoch vor allem noch im Jazz zu finden sei. Seinem Anspruch an die hohe Kunst wurde er gerecht: Seine erste Improvisation am Samstag war sehr kunstvoll, aus gläsernen Höhen entstand eine verwobene Mehrstimmigkeit, die schließlich mit einem ruhenden Fundament zusammenfand, um majestätisch und erhaben zu wirken. Die verschiedenen Charaktere von Mendelssohns Präludien reizte Krämer voll aus. Und auch die Tripelfuge Bachs aus der "Kunst der Fuge", die unvollendet blieb und seit jeher traditionell mit dem Choral "Vor Deinen Thron tret ich hiermit" beendet wird, spielte Krämer voller Inbrunst. Die Fuge, die aus drei Themen und ihren Entwicklungen besteht, und deren drittes Thema eine Einbettung von Bachs Namen mit den Tönen "B", "A", "C" und "H" in das Werk bildet, ist in ihren Strukturen trotz all der Komplexität, ihren Verflechtungen und Entwirrungen so durchsichtig, wie nur ein Orgelvirtuose sie komponieren konnte - und nur Orgelvirtuosen spielen können. Mit diesem gelungenen Konzert konnte Leo Krämer jedenfalls "seinem" Chor ein ganz besonders Geschenk bereiten.

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