Violette Grenzzone mit Seltenheitswert
Hargarten
Hargarten. Zum Thema "Violette Grenzzone" in Hargarten, die allerdings nichts mit der einstigen Zollgrenze zu tun hat, sondern ein Begriff aus der Geologie ist, hat Manfred Schneider, Denkmalschutzbeauftragter der Gemeinde Beckingen, eine Abhandlung über die Entstehung und Ausformung eines bemerkenswerten geologischen Phänomens verfasst, die für geologisch Interessierte auf der Internetseite des Heimat- und Kulturvereins Hargarten (HKVH) www.hargarten-online.de ausführlich veröffentlich ist.Kürzlich trafen sich auf Anregung des Heimat- und Kulturvereins Hargarten heimatkundlich interessierte Bürger mit dem Geologen Dr. Erwin Müller aus Wallerfangen zur Besichtigung eines innerhalb des Saarlandes eher seltenen geologischen Horizonts (Profils) in dem kleinen Taldorf. Ein geologisches Profil gibt Aufschluss über die Schichtung der Gesteinsformen im oberen Bereich der Erdkruste.
In Hargarten handelt es sich um das Profil einer sogenannten "Violetten Grenzzone" (abgekürzt VG) oder auch "Violetter Horizont" (VH) an einem natürlichen Aufschluss des Buntsandstein-Steilhanges hinter den Anwesen Winfried und Eva Frantz, Annastraße 27, und Arno Mees, Annastraße 25.
Dr. Müller, der als ausgewiesener Experte der Geologie des Saarlandes gilt, gab in einem Kurzreferat einen Einblick in die Entstehung und Struktur der VG und stellte sie in die erdgeschichtliche Entwicklung des Haustadter Tales.
Wie er erläuterte, wurde im Erdmittelalter (Mesozoikum) auch die geologische Erdschicht abgelagert, die man als "Violette Grenze" bezeichnet. Deren Linie zieht sich an der westlichen Seite des Haustadter Tales vorbei von Beckingen bis nach Rissenthal und ist unter anderem in Hargarten zu besichtigen, wo es innerhalb des Dorfes einen besonders eindrucksvoll ausgebildeten VG-Aufschluss zu besichtigen gibt.
