Viele Tropfen machen einen Regen

Es heißt immer, der Mensch sei vernunftbegabt. Sobald aber ein paar Feiertage an den Himmel kommen, beweist er Unvernunft. Der Mensch stopft in sich rein, was der Kühlschrank hergibt, macht sich über Festtagsbraten her, als sei es das allerletzte Mal. Und das sogar in Hinblick darauf, dass die Welt (mal wieder) keine Lust hatte unterzugehen

Es heißt immer, der Mensch sei vernunftbegabt. Sobald aber ein paar Feiertage an den Himmel kommen, beweist er Unvernunft. Der Mensch stopft in sich rein, was der Kühlschrank hergibt, macht sich über Festtagsbraten her, als sei es das allerletzte Mal. Und das sogar in Hinblick darauf, dass die Welt (mal wieder) keine Lust hatte unterzugehen. Es wird nun also Zeit für mehr körperliche Bewegung, um das hässliche Fett loszukriegen.Bewegen sollte man sich auch in geistiger Hinsicht. Das heißt: was Neues wagen. Richtig gut fand nicht nur ich die Idee der Saarbrücker Verwaltungsspitze, die Ansprache zum Neujahrsempfang (11. Januar auf dem Messegelände) erstmals einem Bürger, einer Bürgerin zu überlassen. Dafür konnte man sich bewerben.

Sie wird hoffentlich sehr erholsam sein diese Rede - abseits des politisch tief eingefrästen und austauschbaren Standard-Gesprächs. Weil vor allem keine Eitelkeiten zu berücksichtigen sind. Es wird wohl niemandem gedankt werden für geleistete Arbeit, es wird niemand namentlich zu erwähnen sein, es muss kein Wort sorgsam in Betracht gezogen werden, um nur ja nicht anzuecken. Darauf freue ich mich. Und auch darauf, dass peinliches Eigenlob zu Hause im Schreibtisch bleibt. So etwas will kein Mensch mehr hören.

Eher etwas, was mit Aufbruch zu tun hat, mit Mut und Hoffnung. So freue ich mich besonders, dass der Bildstocker Willi Gehring, der Vorsitzende des Deutsch-Rumänischen Freundschaftskreises, schöne Grüße an seine Mitstreiter übermittelt hat. Eingedenk dessen, was den ärmsten Menschen in Südosteuropa von Saarländern zuteil wurde, meint er: Unsere Arbeit ist nur ein Tropfen. Aber viele Tropfen machen einen Regen.

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