St. Ingbert. Bei einer VHS-Veranstaltung am Sonntag, 18. September, 17 Uhr, im Kulturhaus, St. Ingbert, Annastraße 30, lesen Ursula Ochs-Steinfeld und Albrecht Ochs aus Anlass des 200. Todesjahres des Autors Heinrich von Kleists aus dessen Novelle "Das Erdbeben in Chili". Nach den gewaltigen Erdbeben der jüngsten Zeit in Mittelitalien, Haiti und Japan erhält Kleists Novelle aus dem Jahre 1810 eine neue und besondere Aktualität.In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Erinnerung an das Erdbeben von Lissabon 1755 auch bis zu Heinrich von Kleists Lebenszeit präsent geblieben. Kleists Novelle bezieht sich aber auf ein Erdbeben im Jahre 1647 in Chile. Zwei junge Menschen haben gegen die rigiden und grausamen Normen der Gesellschaft verstoßen. In dem Augenblick aber, da ihr Lebensglück unwiderruflich zerstört zu sein scheint, ereignet sich ein furchtbares Erdbeben, das sie unerwartet in die Freiheit entlässt. Mit Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität wenden sich die Überlebenden der Naturkatastrophe einander zu, als ein durch Fanatismus verursachter Ausbruch von Gewalt die Harmonie zerstört und alle Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben als Utopie erweist. Heinrich von Kleist erzählt mit unnachahmlicher Meisterschaft diese Geschichte, die auch nach zweihundert Jahren die Leser fasziniert. Mit dieser Veranstaltung eröffnet die Volkshochschule St. Ingbert das Arbeitsjahr 2011/2012. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. red