Verzieh dich, Sommer!

SZ-Redakteur Marc Prams reißt der Geduldsfaden. Er kündigt dem Sommer die Freundschaft.

Oh nein, Sommer von 2014, so nicht. Das geht zu weit. Wochenlang haben wir an dich geglaubt. Wochenlang schlüpften wir tapfer Tag für Tag in unsere Flip-Flops, bis sich an den Zehen erste Erfrierungen bemerkbar machten. "Er wird schon kommen, irgendwann", redeten wir uns ein, während du dich vermutlich sturzbesoffen am Strand von Mali rumgetrieben hast. Wochenlang standen wir Tag für Tag am Schwenker, stets in der Hoffnung, der Käsegriller würde nur ein einziges Mal nicht im Regenwasser absaufen. Und jetzt wo wir die Flip-Flops weggepackt, die Käsegriller roh verputzt und die Heizung wieder auf Dauerbetrieb gestellt haben, jetzt lässt du dich blicken? Ist das dein Ernst?

Weißt du was: Verdufte! Verzieh dich! Hau ab! Und richte deinem Chef aus: Sollte er oder sie in diesem Jahr die Frechheit besitzen, uns zu Weihnachten 20 Grad und Regen statt Frost und Schnee zu liefern, dann werden wir ihm oder ihr so lange Flip-Flops und Käsegriller um die Ohren ballern, bis er oder sie nicht mehr weiß, ob Sommer oder Winter ist. Haben wir uns verstanden? Ja? Dann schieb ab und lass dich vor Mai nicht mehr blicken!

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