Verzauberte Landschaften

Quierschied · Kinder wollen beschäftigt sein, und das am besten sinnvoll. Wie das geht, zeigt in Quierschied die Grafikerin Dagmar Günther aus Sulzbach. Mit den Kindern bringt sie märchenhafte Fantasien auf die Leinwand.

 Auf unserem Bild sind Dagmar Günther, Bert Quirin und Kinder aus der Lasbachschule. Foto: Quack

Auf unserem Bild sind Dagmar Günther, Bert Quirin und Kinder aus der Lasbachschule. Foto: Quack

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In dem schönen lichtdurchfluteten Raum der Nachmittagsbetreuung an der Quierschieder Lasbachschule geht es bunt und lebhaft zu. Kein Wunder, es ist Nachmittag, und wir befinden uns mitten in dem Kunstprojekt, das Dagmar Günther den Schülern der Klassenstufen eins bis vier hier anbietet. So sitzen die Kinder um einen großen Tisch vor Leinwänden, die sie sichtlich gern dick mit Farbe bemalen. "Schmier nicht so, tupf' die Farbe", weist Diplom-Grafikerin Dagmar Günther einen der Schüler an und zeigt ihm, wie sie sich das vorstellt. Denn schließlich sind sie ja gerade dabei, ihr eigenes Bild zu kreieren - frei nach einem von zwei Märchen. Zum einen war es die Geschichte der Brüder-Grimm von Jorinde und Joringel, in der eine rote Wunderblume verzauberte Wirklichkeiten wieder entzaubern kann. Zum anderen das Schweizer Märchen von drei goldenen, Glück und Gesundheit bringenden Äpfeln aus einem verwunschenen Garten, die nur der gutherzige, ehrliche Königssohn ernten kann.

"Ich gebe den Kindern nur Hilfestellung im Umgang mit den Materialien und verzichte ganz bewusst auf Bildvorlagen. Sie sollen ihre Fantasie bemühen und sich anstrengen, das Gehörte in ihren eigenen Bildern umzusetzen", erklärt Dagmar Günther und fügt hinzu, dass sie froh sei, von Bert Quirin, einem Betreuer der Freiwilligen Ganztagsschule, unterstützt zu werden. Wenn der eigene Märchenfavorit ausgesucht und zeichnerisch eine Bildvorstellung entwickelt ist, kann es richtig losgehen. Dann kommen Farbe und Pinsel zum Einsatz, um den Hintergrund zu gestalten, während einige wesentliche Dinge der Geschichte separat gestaltet werden. Blume und Figur etwa werden erst auf Papier gezeichnet, dann ausgeschnitten und auf Styropor übertragen, bevor das Styropor schließlich mit einer speziellen Säge-Vorrichtung zugeschnitten wird.

Eifrig wird gemalt und gewerkelt, so dass sich so allmählich die verzauberten Landschaften zu erkennen geben. Samuel Seet und Sophie Hartmann haben gerade eines ihrer Styropor-Werkstücke ausgeschnitten, um sie dann ebenfalls bunt anzumalen.

Andere Jungen und Mädchen sind derweil mit dem Hintergrund beschäftigt. Doch bald schon werden alle ihre bemalten Styroporteile auf die vorbereiteten Hintergründe aufkleben, und die reliefartigen Kunstwerke werden fertig sein. Denn dann wird das zehnstündige Projekt zu Ende sein und die Werke im Rahmen einer kleinen Ausstellung präsentiert.

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