Verwirrung, Witz und gutes Schauspiel

Quierschied. Vorhang auf zum Lustspiel in drei Akten mit den Akteuren der Wohltätigkeitsbühne Quierschied. "Familie Hannemann" oder "Tante Jutta aus Kalkutta" von Max Reimann stand auf dem Spielplan. Mit dem Besuch von Tante Jutta aus Kalkutta kommt viel Wirbel in das bis dahin geruhsame Leben des Junggesellen Dr. Hans Hannemann

 Gefielen dem Publikum mit ihrem Spiel (von links): Stefan Graß als Emil Brückner und Evchen, Stephan Groß (Dr. Hannemann), Christoph Graß (Dietrich Bollerkamp), Astrid Fischer als Tante Jutta und Jochen Weber als Hausdiener Ferdinand. Foto: Müller

Gefielen dem Publikum mit ihrem Spiel (von links): Stefan Graß als Emil Brückner und Evchen, Stephan Groß (Dr. Hannemann), Christoph Graß (Dietrich Bollerkamp), Astrid Fischer als Tante Jutta und Jochen Weber als Hausdiener Ferdinand. Foto: Müller

Quierschied. Vorhang auf zum Lustspiel in drei Akten mit den Akteuren der Wohltätigkeitsbühne Quierschied. "Familie Hannemann" oder "Tante Jutta aus Kalkutta" von Max Reimann stand auf dem Spielplan.Mit dem Besuch von Tante Jutta aus Kalkutta kommt viel Wirbel in das bis dahin geruhsame Leben des Junggesellen Dr. Hans Hannemann. Er leidet an chronischer Geldknappheit, lebt aber dennoch gut dank der Subventionen seiner Tante Jutta aus Kalkutta. Für ihre Zahlungen erwartet die Tante aber einen anständigen und bürgerlichen Lebenswandel. Und so baut sich der schlaue Lebemann Hannemann ein Lügengerüst auf, erfindet nach und nach eine Ehefrau, dann einen Sohn und auch einen Schwiegervater, den es zu versorgen gilt. Selbst einen Diener kann sich das vermeintliche Musterexemplar eines "treu sorgenden Familienvaters" leisten. Und als dann eines Tages statt des erhofften Geburtstagsgeschenkes in Form von Geld plötzlich Tante Jutta höchst persönlich im Hause Hannemann auftaucht, ist guter Rat teuer.

Die Besucher in der Quierschieder Jahnturnhalle erlebten bestens aufgelegte Akteure der Wohltätigkeitsbühne. Diese stellten die Charaktere der verschiedenen Personen überzeugend dar. Es gab einigen Szenenapplaus für großartig gespielte Passagen. Das Problem für Hannemann: Woher auf die Schnelle eine Frau hernehmen, ein Kind namens Parzival und einen Schwiegervater? Bei Misserfolg würde die Geldquelle versiegen. Doch ganz plötzlich hat der Rechtsanwalt, glänzend gespielt von Stephan Groß, eine Frau.

Der Schauspieler Emil Brückner (alias Stefan Graß) schlagfertig und nie um eine Antwort verlegen, schlüpfte in der Rolle von Hannemanns Frau Evchen. Und auch der Schwiegervater war mit Dietrich Bollerkopp (alias Christoph Graß) rasch gefunden. Da zum Glück auch der Butler Ferdinand (alias Jochen Weber) Geheimnisse hatte, war plötzlich ein Baby da. Verwirrungen, Verwechslungen und Missverständnisse waren vorprogrammiert.

Der Schwank "Familie Hannemann" begann langsam und entpuppte sich schnell als großer Lachgarant, an dem die Besucher ihre helle Freude hatten. War das Ende des ersten Aktes schon sehr verwirrend, so wurde es nachher noch komischer. Aber am Ende war es doch wie im Märchen: Alles kam zum Happy End. Die Fantasie-Familie Hannemann wurde zur echten Familie mit einer glücklichen Tante Jutta aus Kalkutta. Spielleiter Christoph Graß hatte den Schwank in drei Aufzügen prima in Szene gesetzt. Alle Akteure wirkten souverän und überzeugten in den komischsten Situationen. Zweideutige Wortspiele und eindrucksvolle Mimik bereicherten ihr lebendiges Spiel. Und die Zuschauer belohnten den Auftritt des Ensembles mit viel Beifall.

Auf einen Blick

Die Darsteller: Rechtsanwalt Dr. Hannemann: Stephan Groß; Schauspieler Emil Brückner und Hannemanns Ehefrau Eva: Stefan Graß; Tante Jutta: Astrid Fischer; Hilde, deren Adoptivtochter: Petra Groß; Dietrich Bollerkopp (Schwiegervater): Christoph Graß; Hausdiener Ferdinand: Jochen Weber; Lene, dessen Frau: Daniela Clarke; Mizzi Pollinger: Monika May; Sanitätsrat Mummelmann: Udo Lehmann und Schutzmann Wendeborn: Rosario Svivoli. Souffleusen: Angelika Graß, Kathrin Heim und Andrea Scivoli. Spielleitung: Christoph Graß. ll

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