"Verwaltungsakt, Kraftakt, Festakt"

Saarlouis/Dillingen. 400 Kilogramm wog der Grundstein für ein Tanklager, den Ernst Prost, Chef von Liqui Moly, Horst Hanke, Geschäftsführer der Hafenbetriebe, und Bernd Holzwarth, Geschäftsführer des Generalunternehmers Rotan, am gestrigen Mittwoch legten. Ab Montag rollen die Bagger. Liqui Moly baut zehn Tanks zu je 1800 Kubikmeter Volumen für sein Werk Méguin in Fraulautern

 Bernd Holzwarth (links) und Ernst Prost schließen den 400-Kilo-Grundstein. Fotos: Hartmann Jenal

Bernd Holzwarth (links) und Ernst Prost schließen den 400-Kilo-Grundstein. Fotos: Hartmann Jenal

Saarlouis/Dillingen. 400 Kilogramm wog der Grundstein für ein Tanklager, den Ernst Prost, Chef von Liqui Moly, Horst Hanke, Geschäftsführer der Hafenbetriebe, und Bernd Holzwarth, Geschäftsführer des Generalunternehmers Rotan, am gestrigen Mittwoch legten. Ab Montag rollen die Bagger. Liqui Moly baut zehn Tanks zu je 1800 Kubikmeter Volumen für sein Werk Méguin in Fraulautern. Die ersten vier der 13 Meter hohen Tanks werden laut Holzwarth Ende November stehen. Ende April sollen alle zehn Tanks aufgebaut sein. Und Ende Juni soll das erste Tankschiff mit Grundölen anlegen.Liqui Moly rechnet mit etwa 25 Schiffen pro Jahr, das entspräche rund 40 000 Tonnen Öl. Vom Hafen werde es mit fünf bis acht Lkw pro Tag ins Méguin-Werk Fraulautern gebracht. Der Transport solle von sechs bis 22 Uhr laufen.

Acht Millionen Euro soll das Lager selbst kosten, so Liqui Moly-Chef Ernst Prost. Dazu würden mehr als drei weitere Millionen Euro in den Werks-Ausbau gesteckt, unter anderem in Hallen, zusätzliche Lagertanks und die Abfüllung. 30 Arbeitsplätze (jetzt 236) sollen neu entstehen.

Hafen-Chef Hanke nannte die Investition auf dem Gelände, das Liqui Moly vom Hafen pachtet, eine "nachhaltige, wirtschaftliche Lösung". Ein Tankschiff fasse die Ladung von 100 Tank-Lkw, der Transport produziere 80 Prozent weniger Kohlendioxid.

Dem Festakt zur Grundsteinlegung seien ein Verwaltungsakt und ein Kraftakt vorausgegangen, resümierte Prost mit Blick auf eine, wie er sagte, zehnjährige Planungs- und Genehmigungszeit. Das Saarland habe dem Bau unter strengen Sicherheitsauflagen zugestimmt. Die Stadt Saarlouis aber habe das Einvernehmen versagt. "Da hatten wir die Perspektive, das Werk verrecken zu lassen oder zu verkaufen oder fest aufzutreten." Letzteres sei vor Gericht dann geschehen, der Kraftakt eben. "Wir hatten es mit Behörden-Willkür und politischen Ränkespielen zu tun, dort, wo doch um jeden Arbeitsplatz gekämpft werden müsste." Wenn der "David" Liqui Moly gegen "mehrere Goliaths", die Ölkonzerne, kämpfen wollte, dann habe er dieses Tanklager gebraucht.

"Nur Freunde eingeladen"

Mit Blick auf die Vorgeschichte habe er "nur Freunde des Hauses" zur Grundsteinlegung eingeladen - "weshalb es hier heute ungewöhnlich bürgermeisterleer ist."

Prost selbst bekannte sich zu der Investition. "Wenn ich von angeblichen Experten höre, die wirtschaftliche Entwicklung trübe sich ein und Unternehmer sagen, sie nehmen deswegen Abstand von einer Investition, kann ich nur sagen: Scheißdreck. Das ist Angstmache, besonders von einem Zockergesindel an der Börse, die nicht mehr dazu da ist, Unternehmen Geld zur Verfügung zu stellen."

 "Nur Freunde eingeladen": Ernst Prost erläuterte gestern vor der Grundsteinlegung das Tanklager (Plan an der Wand).

"Nur Freunde eingeladen": Ernst Prost erläuterte gestern vor der Grundsteinlegung das Tanklager (Plan an der Wand).

 Bernd Holzwarth (links) und Ernst Prost schließen den 400-Kilo-Grundstein. Fotos: Hartmann Jenal

Bernd Holzwarth (links) und Ernst Prost schließen den 400-Kilo-Grundstein. Fotos: Hartmann Jenal

 "Nur Freunde eingeladen": Ernst Prost erläuterte gestern vor der Grundsteinlegung das Tanklager (Plan an der Wand).

"Nur Freunde eingeladen": Ernst Prost erläuterte gestern vor der Grundsteinlegung das Tanklager (Plan an der Wand).

OB Roland Henz übrigens wünschte Méguin am Abend in einer Ausschusssitzung "ein herzliches Glück auf".

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