Verständnis für das Ökosystem Wald entwickeln

Freisen/Nohfelden. Von einem Waldtier waren die Lebensumstände schnell geklärt

 Die Schüler fassten sich an den Händen um den Umfang dieses 100 Jahre alten Baumes  zu "begreifen".  Foto: Bernhardt/ERS Freisen

Die Schüler fassten sich an den Händen um den Umfang dieses 100 Jahre alten Baumes zu "begreifen". Foto: Bernhardt/ERS Freisen

Freisen/Nohfelden. Von einem Waldtier waren die Lebensumstände schnell geklärt. Es durchstreift auf vier Pfoten zumeist mit der Nase am Boden schnüffelnd den Nohfeldener Buchwald und zu seiner Lieblingsspeise zählen salamibelegte Schülerpausenbrote: Kein Zweifel, "Bruno", der Bayrische Gebirgsschweißhund des Nohfeldener Försters Konrad Funk war binnen kurzer Zeit der heimliche Liebling aller 130 Kinder der fünften Klassen der Erweiterten Realschule Freisen. Die hatten sich, jeweils aufgeteilt in ihre fünf Klassen, in den herbstlichen Wald begeben, um zusammen mit Förster Funk den Waldlehrpfad zu erkunden. Ein wahres Mammutprogramm, wenn auch, wie Konrad Funk erklärte, die gleichnamigen Bäume nur in Nordamerika und keineswegs bei uns vorkommen. Dennoch waren es die Baumriesen, zu denen der Weg die Schüler führte. Da standen die mächtigen 100-jährigen Douglasien am Wegesrand. Wie dick ist der Stamm? Eine von vielen Fragen, die beantwortet werden wollte. Sechs Jungen und Mädchen mussten beide Arme ausstrecken, um sich, an den Händen berührend, rund um den Baumriesen zu gruppieren. Auf diese Art und Weise konnten sie im wahrsten Sinne des Wortes den Umfang der eigentlich aus Kanada stammenden Nadelgehölze "begreifen". Und darin lag auch die erklärte Absicht der fünf Waldrundgänge der Freisener Schüler. Sie alle nehmen derzeit im Rahmen des Unterrichts teil an einem fächerübergreifenden "Waldprojekt". Dabei gilt es, einerseits Verständnis zu entwickeln für die komplexen Lebenszusammenhänge im Ökosystem Wald, andererseits aber haben die Kinder auch die Aufgabe, ganz spezielle Aspekte innerhalb dieses großen Themas für sich zu erarbeiten. Konrad Funk, der durch seine jahrzehntelange Tätigkeit im Buchwald praktisch jeden Schössling aus eigener Anschauung kennt, lenkte den Blick der Schüler, die von ihren Lehrern und teilweise auch von Eltern begleitet wurden, geschickt auch auf die scheinbar kleinen Dinge am Wegesrand. Abgerundet wurde der Waldspaziergang durch einen Abstecher an die Forsthütte am "Schwarzen Weiher". Dort verwahrt der Forstmann noch einiges Anschauungsmaterial , das die Waldbesucher sonst kaum zu sehen bekämen. Kurzzeitig zum Unterrichtsgegenstand wurde dabei auch ein gelbgescheckter Feuersalamander, den mutige Schüler anfassen und aus nächster Nähe betrachten konnten. Letztlich hatte der Feuersalamander gegenüber den Schülern noch einen Vorteil: Er wurde, nachdem er seine Auftritte als Vorzeige-Reptil für die Kinder absolviert hatte, wieder in die Freiheit entlassen. red

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