Die erste Vorsitzende der Elterninitiative, Eva Pittendörfer, sieht darin ein vorgeschobenes Argument, der Schule die Betriebserlaubnis nicht zu erteilen. Sie wirft dem Ministerium vor, Geld auf Kosten der privaten Initiative sparen zu wollen. Denn: Sobald das neue Privatschulgesetz im Amtsblatt veröffentlicht wird und damit in Kraft tritt, ändern sich die Spielregeln für private Schulneugründungen grundlegend. Entscheidender Punkt ist die Finanzierung. Die wird nach dem neuen Gesetz dann nicht mehr wie derzeit zu 100 Prozent vom Land übernommen, sondern in den ersten drei Jahren nur zu 50 Prozent. Diese sogenannte Bewährungszeit kann eine neue Schule nur überstehen, wenn sie mit viel Geld in Vorleistung tritt, während das Land an dieser Stelle spart. "Das Ministerium verfolgt eine Verzögerungstaktik", urteilt Pittendörfer. Ein Vorwurf, den das Ministerium allerdings zurückweist.

Wie viel die Schule in Mandelbachtal die Eltern bei einer anteiligen Finanzierung kosten würde, kann Eva Pittendörfer nicht exakt beziffern, aber sie rechnet allein pro Jahr mit 100 000 Euro an Personalkosten. So weit will sie es allerdings nicht kommen lassen und sucht derzeit händeringend nach Unterstützung. Vor allem die Raumfrage müsse geklärt werden, sagte Pittendörfer der SZ. Dort wendet das Ministerium nämlich ein, dass einer geplanten Nutzung der früheren Grundschule in Wittersheim der Gemeinderat noch nicht zugestimmt habe. Und eine Zusage auf Hilfe durch den Saarpfalz-Kreis sei nicht langfristig erfolgt. Landrat Clemens Lindemann soll nach Angaben von Eva Pittendörfer allerdings gestern eine längerfristige Lösung in der Erweiterten Realschule Mandelbachtal in Aussicht gestellt haben. Über die Schulgründung muss jedoch weiterhin das Bildungsministerium entscheiden. Eva Pittendörfer hofft auf einen positiven Bescheid, ehe das neue Gesetz in Kraft tritt. pg