Bergbau Verein sieht „Verharmlosung von PCB-Gefahren“ durch Jost

Saarbrücken · Der Verein Pro H2O Saar hat von Umweltminister Reinhold Jost (SPD) „sofortige Konsequenzen“ aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie des Bergbaukonzerns RAG zur Belastung vieler Bergleute mit dem Giftstoff PCB gefordert.

„Schluss mit Verharmlosung und Vertuschung von PCB-Gefahren an der Saar, Schluss mit der PCB-Einleitung in Saargewässer, sofortige Veröffentlichung der jüngsten Wasserbescheide, sofortige Filterung, Abbruch des Planfeststellungsverfahrens zu Grubenflutungen wegen unabsehbarer Risiken“, so der Verein.

Nach der Studie ist fast jeder zweite Bergmann, der vor 1986 unter Tage mit PCB-haltigem Hydrauliköl zu tun hatte, noch heute überdurchschnittlich stark mit dem Giftstoff belastet (wir berichteten). PCB (polychloriertes Biphenyl) gilt in hohen Konzentrationen als krebserregend. Eine akute Gesundheitsgefahr für die Betroffenen besteht nach Angaben des Uniklinikums Aachen aber nicht.

Die Grünen forderten die Landesregierung zudem auf sicherzustellen, dass Bergleute, die mit PCB gearbeitet haben, „umfassend informiert, aufgeklärt und geschützt“ werden. Die RAG müsse ferner alle potenziell betroffenen Bergleute untersuchen.

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