Aktionstag Händedesinfektion Verdi rechnet in 16 Kliniken heute mit Einschränkungen

Saarbrücken · Mit einem bundesweiten Aktionstag in Krankenhäusern will die Gewerkschaft Verdi heute verdeutlichen, dass Pflegekräften für eine ordnungsgemäße Hände-Desinfektion oft die Zeit fehlt. Im Saarland beteiligen sich nach Verdi-Angaben Beschäftigte auf 78 Stationen in 16 Krankenhäusern. Sie arbeiten ganz normal, wollen sich aber die Zeit nehmen, um ihre Hände vorschriftsgemäß zu desinfizieren.

Verdi erwartet daher am Dienstag „erhebliche Leistungseinschränkungen“ in den betroffenen Krankenhäusern. „Sollte es allerdings zu Notfällen kommen, wird Verdi die Aktion frühzeitig beenden“, teilte Gewerkschaftssekretär Michael Quetting mit. „Eine korrekte Hände-Desinfektion ist mit dem wenigen Personal nicht möglich“, erklärte er. Für eine ordnungsgemäße Pflege benötige man am heutigen Dienstag 258 Beschäftigte mehr.

Die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts schreiben vor, dass die Hände-Desinfektion vor und nach jedem Patientenkontakt 30 Sekunden dauern soll. Bis zu zwei Stunden brauche eine Pflegekraft pro Schicht für die vorgeschriebene Desinfektion, berechnete Verdi. Wenn dafür die Zeit fehle, stünden Menschenleben auf dem Spiel. Denn Desinfektion der Hände sei eine der wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen bei Behandlungen zu vermeiden.

Verdi will mit der Aktion die Forderung nach gesetzlichen Personalvorgaben untermauern. Sie sollen für alle Krankenhausbereiche gelten und nicht – wie von der Bundesregierung geplant – nur für „pflegesensitive Bereiche“, also etwa Intensivstationen.

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