Verbrechen schockiert Burbach

Burbach. Die Spurensicherung gibt sich Mühe wie bei einem Mordfall. Auch gestern, am dritten Tag nach dem Raubüberfall auf Pfarrer Klaus Konstroffer von der Burbacher Gemeinde St. Eligius, sind die Ermittler noch am Tatort. Sie untersuchen jeden Raum, nehmen jeden Gegenstand im Garten unter die Lupe. Polizist Frank Merseburger fönt Schnee von einer Metallstrebe

 Die Täter kamen über den Balkon und folterten ihr Opfer. Fotos: Becker & Bredel

Die Täter kamen über den Balkon und folterten ihr Opfer. Fotos: Becker & Bredel

Burbach. Die Spurensicherung gibt sich Mühe wie bei einem Mordfall. Auch gestern, am dritten Tag nach dem Raubüberfall auf Pfarrer Klaus Konstroffer von der Burbacher Gemeinde St. Eligius, sind die Ermittler noch am Tatort.

Sie untersuchen jeden Raum, nehmen jeden Gegenstand im Garten unter die Lupe. Polizist Frank Merseburger fönt Schnee von einer Metallstrebe. Er will nichts übersehen, was zu den Tätern führt, - den Verbrechern, die in der Nacht zu Heiligabend den Pfarrer ausgeraubt haben. Wie die Bestien sind sie über ihr schlafendes Opfer hergefallen und haben ihm schwerste Gesichtsverletzungen zugefügt.

500 Euro geraubt

Sie kamen über den Balkon, folterten Konstroffer und raubten 500 Euro. Das Opfer ist in der Homburger Uniklinik operiert worden. Gestern durfte der Seelsorger erstmals Besuch bekommen. An die Tat erinnert er sich der Polizei zufolge nicht.

Die Beamten führen am Montag Journalisten durch das Pfarrhaus. Die Ermittler brauchen große Berichte, damit Bürger sich auch mit dem kleinsten Hinweis an die Polizei wenden. Darauf hofft auch das Bistum Trier. Es hat 3000 Euro Belohnung ausgesetzt, "weil wir an der Aufklärung der Tat erhebliches Interesse haben", sagt Monsignore Stephan Wahl vom Generalvikariat. Zum Fall will das Bistum nichts sagen. Das sei Sache der Polizei. Die braucht dringend Hinweise. Der Tatort selbst verrät nicht viel.

Gemeindereferentin Jennifer Jost berichtet von einer gedrückten Stimmung in der Gemeinde. Die Weihnachtsmesse sei unterbrochen worden, um die Kirchgänger zu informieren. Am Abend habe die Gemeinde Konstroffer in die Fürbitten eingeschlossen. Die Pfarrsekretärinnen Mechthild Wagner und Ursula Bauer haben Weihnachtsferien, sind aber trotzdem da. Sie helfen der Polizei und organisieren mit Kooperator Pfarrer Werner Becker die Vertretungen.

Becker sprang an Heiligabend ein, übernahm gestern ein Sterbeamt und wird die Geschäfte übernehmen. Auch Nachbarpfarreien hätten spontan Hilfe zugesagt. Becker ist tief betroffen. Auch gestern ringt er mit den Tränen, als er zum Fall befragt wird. "Ich habe Weihnachten immer wieder für ihn gebetet", sagt er. Am Mittag wird er Konstroffer erstmals besuchen.

Kirchenmusiker Georg Zimnol findet die Tat "grausam und erschreckend". Es sei das vorrangige Ziel, "Konstroffer bald wohlbehalten zurückzubekommen", sagt er. Schade sei die Tat für Burbach. Der Stadtteil verdiene kein schlechtes Image.

Die Bürger sind geschockt. Bäckereifilialleiterin Petra Hoff hat Angst: "Bislang hatte ich nie Furcht, wenn ich mit Tageseinnahmen aus dem Geschäft ging. Ich fühlte mich in Burbach immer sicher - aber jetzt?" In der Bäckerei und im Imbiss ist der Überfall Tagesgespräch.

 Auch im Arbeitszimmer suchten die Räuber nach Beute.

Auch im Arbeitszimmer suchten die Räuber nach Beute.

Der Polizei ist das nur recht. Denn wer über den Fall spricht, der hat vielleicht Hinweise, die jede Polizeidienststelle gern entgegennimmt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort