Veranstalter meldet Insolvenz an

Saarbrücken. Das Amtsgericht Saarbrücken hat am Mittwoch im Insolvenz-Eröffnungsverfahren über das Vermögen der Kultour Gesellschaft für kulturelle Veranstaltungen mbh den Saarbrücker Rechtsanwalt Jan-Michael Lippe von der Saarbrücker Kanzlei Abegg&Abegg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt

Saarbrücken. Das Amtsgericht Saarbrücken hat am Mittwoch im Insolvenz-Eröffnungsverfahren über das Vermögen der Kultour Gesellschaft für kulturelle Veranstaltungen mbh den Saarbrücker Rechtsanwalt Jan-Michael Lippe von der Saarbrücker Kanzlei Abegg&Abegg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Lippe konnte gestern noch nicht sagen, ob die geplanten Veranstaltungen der Kultour GmbH stattfinden können oder nicht. Darunter sind etwa ein Udo-Jürgens- Konzert in der Saarlandhalle im Oktober oder ein bereits ausverkauftes Helene-Fischer-Konzert im November diesen Jahres. Lippe verwies auf ein Gespräch mit Kultour-Geschäftsführerin Heike Betz und deren Steuerberaterin heute Morgen. Das Verfahren sei wegen drohender Zahlungsunfähigkeit der Kultour GmbH vom Gericht beauftragt worden, es könne sein, so Lippe, dass der Betrieb weiterlaufe. Es stünden Verbindlichkeiten von 200 000 Euro im Raum. Dabei handele es sich um institutionelle Gläubiger, die Forderungen stellten. Nicht eingerechnet seien bisher die Endverbraucher, die bereits Karten für zukünftige Veranstaltungen gekauft hätten.Kultour-Geschäftsführerin Betz sagte der SZ, dass die Insolvenz des Tourneeveranstalters der Royal Horse Gala, der Platinstar GmbH, Anfang Mai der Auslöser für die Zahlungsschwierigkeiten der Kultour GmbH gewesen sei. Die Royal Horse Gala in Saarbrücken sei deshalb ausgefallen, doch sie habe bereits vorab an den Tourneeveranstalter Platinstar Zahlungen in großer Höhe leisten müssen. "Wir haben auch die örtliche Werbung für die Royal Horse Gala gemacht, das hat auch viel Geld gekostet", sagte Betz. Durch die Insolvenz von Platin Star "fehlt jetzt richtig viel Geld in der Kasse", so Betz weiter. Schließlich müsse sie Fixkosten über das ganze Jahr bedienen. Sie könne den Kunden von Kultour noch nicht eindeutig sagen, welche geplanten Veranstaltungen in Saarland- oder Congresshalle nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens stattfinden werden, deshalb sei gestern zeitweise nur ein Anrufbeantworter bei Kultour gelaufen. "Ich arbeite an einer Lösung", betonte Betz. Die Kultour GmbH in Saarbrücken habe zwei fest angestellte Mitarbeiter, einen Auszubildenden und mehrere frei berufliche Mitarbeiter, erklärte Betz weiter.

 Stimmungsgarant Peter Kraus gehört zu den treuen Gästen der Kultour-Veranstalter. Foto: Becker&Bredel

Stimmungsgarant Peter Kraus gehört zu den treuen Gästen der Kultour-Veranstalter. Foto: Becker&Bredel

CCS-Geschäftsführer Wilfried Blickle sagte gestern an seinem letzten Arbeitstag in Saarbrücken, es werde vorübergehend ein "Loch" im Veranstaltungsplan geben, wenn die Kultour-Insolvenz von Dauer sei. "Wir könnten eventuelle Terminabsagen nicht über Nacht kompensieren", so Blickle. Wer sein Nachfolger als CCS-Manager werde, konnte Blickle, 61, der zurück in seine Heimatstadt Ludwigsburg geht, nicht sagen. Im Hause CCS, einer Tochter des Landes und der Stadt Saarbrücken herrsche Unmut über die Informationspolitik der CCS-Gremien. Ab Juli soll die Berliner Messegesellschaft die Geschäftsführung übernehmen (die SZ berichtete). CCS-Aufsichtsratschef Gerd Bauer (CDU) war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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