Velsen soll Touristen-Ort werden

Velsen. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) hat einen Vorstoß unternommen, die in Reden geplante Dauerausstellung zur Geschichte des saarländischen Bergbaus in die ehemalige Grube Velsen zu holen. Stefan Kiefer, Pressesprecher des Regionalverbandes, bestätigte entsprechende SZ-Informationen

 Besichtigung im Velsener Erlebnisbergwerk. Archivfoto: Jenal

Besichtigung im Velsener Erlebnisbergwerk. Archivfoto: Jenal

Velsen. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) hat einen Vorstoß unternommen, die in Reden geplante Dauerausstellung zur Geschichte des saarländischen Bergbaus in die ehemalige Grube Velsen zu holen. Stefan Kiefer, Pressesprecher des Regionalverbandes, bestätigte entsprechende SZ-Informationen. Gillo, sagte er, habe in einem Brief, der unter anderem an Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gegangen sei, Velsen als "Standortalternative" für die Schau ins Spiel gebracht. Begründung: Ein ausgebauter Standort Velsen ergebe zusammen mit dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte und dem Museum La Mine in Petite Rosselle ein großes, stimmiges Ganzes, eine touristische Attraktion von überregionaler Bedeutung. Die drücke zugleich das soziale und kulturelle Erbe der Region aus. Und bringe zudem den Strukturwandel im Warndt voran.Gillo habe der Ministerpräsidentin ein komplettes Konzept für Velsen vorgeschlagen, berichtete Kiefer. Danach könnte die Ausstellung ins vorzüglich erhaltene Velsener Verwaltungsgebäude einziehen. Das Erlebnisbergwerk könnte authentische Eindrücke bergmännischer Arbeitswelt ergänzen. Ebenso die Dampffördermaschine, wenn wieder in Betrieb sei - technisch denkbar, die Maschine funktioniert noch.

Originale Kantine

Wichtig auch die originale Kantine und die Pferdeställe, mit deren Hilfe sich der Pferde-Einsatz in den Gruben veranschaulichen lasse. Und: Kooperation mit dem Musée La Mine erschließe Synergien und erlaube, Interreg-Förderung der Europäischen Union einzuwerben.

Von Völklinger Kommunalpolitikern kommen ähnliche Impulse. Erik Kuhn, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, meinte, die geplante saarländische Bergbau-Ausstellung gehöre komplett nach Velsen. Ein Erlebnisbergwerk wie in Velsen sei einzigartig in Deutschland. Gerade in diesem Umfeld könne ein wunderschönes Museum entstehen. Dieses könne auch die Bergbauabteilung des Glas- und Heimatmuseums Warndt in Ludweiler mit aufnehmen.

Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) habe bereits auf seine Anregung hin einen Vorstoß unternommen, um die Kommunen Saarbrücken, Völklingen, Großrosseln, den Regionalverband und das Land in dieser Frage an einen Tisch zu bringen. Bisher stehe aber die Resonanz aus.

Kuhn meinte weiter, es werde sich als fataler Fehler, geradezu als kulturelles Desaster erweisen, wenn man statt eines Ausbaus von Velsen am Standort Reden "etwas völlig Neues konstruiere". Wenn es nun auf Landesebene zu Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD kommen sollte, böten diese jedenfalls auch eine Chance, auf Velsen als richtigen Standort aufmerksam zu machen.

"Es gibt gute Argumente, die für Velsen sprechen", bestätigte Stefan Rabel, Kuhns Amtskollege bei der Völklinger CDU-Stadtratsfraktion. Er habe sich über dieses Thema bereits mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer unterhalten. Wie weit Velsen nun bei eventuellen Koalitionsverhandlungen zum Tragen komme, hänge vom jeweiligen Interesse beider Seiten ab. Rabel erklärte dazu nun wörtlich: "Ich persönlich würde jedenfalls gerne etwas in Velsen haben, das museal an unsere Bergbau- und Industriegeschichte erinnert." Dies sei jedoch allein von Völklinger Seite aus nicht zu stemmen.

Auf einen Blick

 Das Velsener Verwaltungsgebäude. Foto: Iris Maurer

Das Velsener Verwaltungsgebäude. Foto: Iris Maurer

 Besichtigung im Velsener Erlebnisbergwerk. Archivfoto: Jenal

Besichtigung im Velsener Erlebnisbergwerk. Archivfoto: Jenal

 Das Velsener Verwaltungsgebäude. Foto: Iris Maurer

Das Velsener Verwaltungsgebäude. Foto: Iris Maurer

 Besichtigung im Velsener Erlebnisbergwerk. Archivfoto: Jenal

Besichtigung im Velsener Erlebnisbergwerk. Archivfoto: Jenal

 Das Velsener Verwaltungsgebäude. Foto: Iris Maurer

Das Velsener Verwaltungsgebäude. Foto: Iris Maurer

Bauten und Anlagen der ehemaligen Grube Velsen gehören zum größten Teil noch der RAG. Diese hat sich bereit erklärt, ihr Eigentum dem Verein Erlebnisbergwerk Velsen zu vermieten; der Verein will den Standort, vor allem das Erlebnisbergwerk, erhalten und für Besucher öffnen. Derzeit, sagte gestern Rudolf Krumm von der RAG Montan Immobilien, verhandele man mit dem Verein über den Mietvertrag. Das historische Ensemble steht unter Denkmalschutz, nicht aber das Erlebnisbergwerk. dd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort