Unterwegs für eine gesunde Ernährung

Saarbrücken. "Was für Nährstoffe kennt ihr denn?", will Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) von den Grundschülern wissen. Ein Junge antwortet fragend: "Farbstoffe?"Mehrere Ministerien waren gestern am "Tag der Schulverpflegung" für eine gesunde Ernährung im Einsatz

Saarbrücken. "Was für Nährstoffe kennt ihr denn?", will Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) von den Grundschülern wissen. Ein Junge antwortet fragend: "Farbstoffe?"Mehrere Ministerien waren gestern am "Tag der Schulverpflegung" für eine gesunde Ernährung im Einsatz. Hartmann gab mit der Ernährungsberaterin Judith Giese eine Unterrichtsstunde in der Grundschule Saarbrücken-Dellengarten. Gleichzeitig wurde das Projekt "Fit mit Milch" wiederbelebt, das 2005 von den Landfrauen gegründet worden war und Schülern die Milch wieder näher bringen soll.

Der Schulmilchverbrauch ist nach Angaben des Bundesministeriums für Landwirtschaft seit Jahren stark rückläufig. Um das zu ändern, bezuschusst die EU die Schulmilchversorgung. Das Saarland stieg jedoch 2005 aus dem Beihilfeprogramm aus. Grund: der hohe Bürokratieaufwand. "Was wir mittlerweile an Verwaltung für solche EU-Programme vorhalten müssen, geht auf keine Kuhhaut mehr", sagt Hartmann. Statt dafür zusätzliches Personal einzustellen, unterstütze das Land lieber das Projekt "Fit mit Milch" mit 50 000 Euro pro Jahr.

Doch auch das läuft nicht problemlos. Ende 2009 musste das Projekt für ein Jahr ausgesetzt werden. Projektgelder aus der Milchwirtschaft trafen verspätet ein und man hatte Schwierigkeiten, eine geeignete Projektleiterin zu finden. In diesem Schuljahr läuft das Programm wieder an, ob es jedoch tatsächlich dazu beiträgt, dass an Schulen wieder mehr Milch getrunken wird, ist unklar. Zwar waren die Ernährungsberaterinnen in den letzten Jahren an zahlreichen Schulen aktiv - 2009 klärten sie in 611 Unterrichtsstunden die Kinder über die Bedeutung von Milch auf. Aber ob die Schulen infolgedessen tatsächlich ihren Schülern Milch in den Pausen anbieten, wissen sie nicht. "Wir können nur die Kontakte zwischen Milchlieferanten und Schulen herstellen", sagt Vera Backes, Geschäftsführerin der Saarlandfrauen. Die praktische Umsetzung müsse die Schule selbst leisten. noe

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