Unterstützung und Förderung für Kinder

Burbach. Kinder sind unterschiedlich. Manche haben einen schweren Start ins Leben, weil sie körperlich oder geistig behindert sind, weil sie zappeln oder unkonzentriert sind oder sich einfach nur langsamer entwickeln. Sie haben aber Talente und Stärken, die es zu fördern heißt, bevor sie eingeschult werden

Burbach. Kinder sind unterschiedlich. Manche haben einen schweren Start ins Leben, weil sie körperlich oder geistig behindert sind, weil sie zappeln oder unkonzentriert sind oder sich einfach nur langsamer entwickeln. Sie haben aber Talente und Stärken, die es zu fördern heißt, bevor sie eingeschult werden. Für Kinder sowie ihre Rat suchenden Eltern gibt es nun eine neue Adresse in Burbach: Seit dem 1. Dezember ist die "Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF)" mit sieben Mitarbeiterinnen im ehemaligen Pfarrhaus auf dem Gelände der Markuskirche, Im Füllengarten 99, beheimatet. Am vergangenen Freitag wurde die Frühförderstelle für Kinder von null bis sechs Jahren offiziell bei einem Festakt eröffnet. Federführender Träger ist das "Diakonische Werk an der Saar" in einer Kooperation mit dem "Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung" und "MLL - Miteinander Leben und Lernen". Bei der Feier begrüßte das Team der "Interdisziplinären Frühförderstelle" Vertreter der Trägerschaften, Gäste der Politik und viele Freunde. "Ziel der Arbeit", erklärte Wolfgang Biehl, Geschäftsführer des DWSaar, "ist es, Entwicklungsverzögerungen und -störungen so früh wie möglich zu erkennen", um Kindern von Anbeginn die richtigen therapeutischen Hilfen anzubieten und so Entwicklungsrückstände aufzuholen. Neben der heilpädagogischen Förderung vermittelt die "Interdisziplinäre Frühförderstelle" deshalb auch therapeutische Hilfen wie etwa Logopädie, Physio- oder Ergotherapie. Dafür hat die Einrichtung Kooperationsverträge mit niedergelassenen Praxen abgeschlossen. Praktisch bedeutet dieser interdisziplinäre Ansatz, dass Eltern nicht mehr verschiedene Rezepte brauchen, nicht mehr von Arzt zu Therapeut rennen müssen, sondern der Unterstützungsbedarf fachübergreifend analysiert wird und so fachgerechte Hilfe organisiert werden kann. Wie wichtig dieser frühe Ansatz ist, unterstrich auch Regionalverbandsbeigeordnete Elfriede Nikodemus in ihrem Grußwort. "Nicht alles kann in der Schule aufgeholt werden", sagte die ehemalige Lehrerin aus eigener Erfahrung, aber in den ersten Jahren sei "vieles noch spielerisch zu erlernen." Michael Burkert, Vorsitzender von MLL, betonte, dass die Frühförderstelle ein wichtiger Baustein sei, um Kinder mit unterschiedlichen Stärken und Ressourcen aufzubauen, um so eine soziale Integration zu ermöglichen, damit sie gleichberechtigt und selbstbestimmt leben. Die IFF sei "eine große Chance", Kinder mit Behinderungen zu stärken und ihnen "ein gleichberechtigtes Aufwachsen und eine diskriminierungsfreie Teilhabe an der Gemeinschaft" zu ermöglichen. Günther Buth, Leiter des Kultur- und Schulamts, freute sich, dass nun eine weitere Institution "konkrete Hilfe" anbietet und den "Inklusionsgedanken" weiter vorantreibt. Die Arbeit mit den Kindern erfolgt meist zuhause in vertrauter Umgebung, kann aber auch in den Räumen der Frühförderstelle angeboten werden. "Wir haben darauf geachtet, dass alles behindertengerecht ausgestattet ist", sagt Sozialarbeiterin Susanne Länger über die Räume. "Mit der Zeit wollen wir auch den Garten einbinden." Auch der Zugangsweg wurde behindertengerecht ausgebaut. Auf dem Gelände befindet sich nicht nur die Markuskirche, sondern auch der evangelische Kindergarten. Eine Umgebung, in der sich Kinder wohlfühlen können, unterstreichen die Mitarbeiterinnen. Sie betreuen 15 Kinder. "Unsere Kapazität liegt bei etwa 40 Kindern", sagt Leiterin Eva Fellinger. Die Beratung und Förderung sind kostenfrei, alle Formalitäten werden von der "Interdisziplinären Frühförderstelle" erledigt.Mehr Infos: Interdisziplinäre Frühförderstelle, Im Füllengarten 99, 66115 Saarbrücken, Tel. (06 81) 75 59 04 71.

dwsaar.de

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