Unterkühltem und mutterlosen Frischling auf die Beine geholfen

Riegelsberg/Völklingen. Unterkühlt und schwer krank an einer Vergiftung leidend, wurde in der vergangenen Woche von Spaziergängern ein kleiner Keilerfrischling im Völklinger Wald gefunden. Der zuständige Jagdpächter wurde verständigt und nahm das Wildtier mit zu sich nach Hause

 Ein wenig traurig waren Maren und L&;on Becker aus Riegelsberg, dass es dem Frischling Leo nicht so gut ging, doch ein Tierarzt kümmerte sich um den kleinen Kerl, der offenbar von seiner Mutter getrennt worden war. Foto: Jenal

Ein wenig traurig waren Maren und L&;on Becker aus Riegelsberg, dass es dem Frischling Leo nicht so gut ging, doch ein Tierarzt kümmerte sich um den kleinen Kerl, der offenbar von seiner Mutter getrennt worden war. Foto: Jenal

Riegelsberg/Völklingen. Unterkühlt und schwer krank an einer Vergiftung leidend, wurde in der vergangenen Woche von Spaziergängern ein kleiner Keilerfrischling im Völklinger Wald gefunden. Der zuständige Jagdpächter wurde verständigt und nahm das Wildtier mit zu sich nach Hause. Die beiden Kinder L&;on und Maren Becker aus Riegelsberg halfen so gut sie konnten, um dem Frischling mit Decken und einem Fell die notwendige Wärme zu geben. Das Tier soll mindestens einen Tag ohne Versorgung und Wärme der Mutter im Wald gewesen sein, ehe es sehr geschwächt aufgefunden wurde. Die Helfer der neu eingerichteten Wildtier-Auffangstation in Eppelborn wurden verständigt und brachten das Tier zu einem Tierarzt, der es versorgte.

In diesem Zusammenhang wies Dr. Claudia Behnisch-Hartz, Veterinärin und aus der Geschäftsführung der Tierschutzstiftung Saar, darauf hin, dass Jungtiere, die im Wald oder in der freien Landschaft aufgefunden werden, nicht ohne Rücksprache mit dem zuständigen Jagdpächter oder einer fachkundigen Person nach Hause mitgenommen werden sollten. Oft wird eine Situation falsch eingeschätzt und durch die spontane, zwar gut gemeinte Handlung eine intakte Tierfamilie zerstört.

Eine Handaufzucht ist für die Wildtiere immer nachteiliger zu sehen als der Aufwuchs in der natürlichen Umgebung bei den Muttertieren. Hinzu kommt, dass die Handaufzucht von Wildtieren sehr schwierig, zeitintensiv und oft nur von ausgebildetem Fachpersonal im erforderlichen Maße durchzuführen ist.

Andererseits gibt es natürlich Situationen, in denen ein Wildtier auf menschliche Hilfe angewiesen ist oder man sogar aus Tierschutzgründen verpflichtet ist zu helfen. Für solche Fälle hat die Tierschutzstiftung Saar mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt in Eppelborn eine Wildtierauffangstation gegründet. Diese ist bereits eröffnet und hier werden in Not geratene Wildtiere von ehrenamtlichen Tierschützern sowie von Mitarbeitern des Saarforst Landesbetriebs versorgt. hj

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