Unterirdisch schlechte SGH

Völklingen/St. Ingbert. Nach einer beschämenden Leistung haben die Oberliga-Handballer der SGH St. Ingbert am Mittwochabend all die Fans wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, die nach den zuletzt drei Siegen in Folge schon wieder mit der RPS-Spitze kokettierten

 Auch für Michael Deckert gab es gegen die aufopferungsvoll kämpfende HSG Völklingen kein Durchkommen. Der Mannschaftssprecher ging völlig leer aus. Foto: Strobel

Auch für Michael Deckert gab es gegen die aufopferungsvoll kämpfende HSG Völklingen kein Durchkommen. Der Mannschaftssprecher ging völlig leer aus. Foto: Strobel

Völklingen/St. Ingbert. Nach einer beschämenden Leistung haben die Oberliga-Handballer der SGH St. Ingbert am Mittwochabend all die Fans wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, die nach den zuletzt drei Siegen in Folge schon wieder mit der RPS-Spitze kokettierten. Denn das, was die Jungs von Interims-Trainer Roland Jann bei der 25:28-Niederlage gegen die HSG Völklingen boten, entsprach eher dem Niveau eines Abstiegskandidaten. Da hatte sich eine St. Ingberter Mannschaft ohne Saft und Kraft, ohne Engagement und ohne erkennbaren Willen, das Ruder doch noch herumzureißen, auf das Parkett der nur spärlich besuchten Hermann-Neuberger-Sporthalle verirrt. Auch die HSG Völklingen lieferte beileibe kein berauschendes Spiel ab. Doch waren die Schützlinge von Trainer Marek Kordowiecki wenigstens mit Herzblut bei der Sache.

Und deshalb hatten sie sich den Sieg auch redlich verdient. "Wir waren insgesamt aktiver und am Ende auch spielerisch bessere", zog Kordowiecki eine erste Bilanz und freute sich "über zwei wichtige Punkte". Kollege Jann musste vor seinem Resümee erst noch um Fassung ringen. "Bis auf Torwart Rüdiger Lydorf haben alle kläglich versagt", stellte der Bayer fest und drohte Konsequenzen an, "jetzt werden sie im Training bluten." Jann ärgerte sich vor allem darüber, dass bei der SGH der Schlendrian schon am Ende der ersten Halbzeit eingekehrt war, als die Hasseler zeitweise noch mit bis zu vier Toren geführt hatten. Zur Pause war's beim 14:13 dann nur noch ein mickriges Törchen.

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte wechselte dann die Führung ständig, bis die St. Ingberter in der letzten Viertelstunde bis auf den bedauernswerten Torwart Rüdiger Lydorf ihre Arbeit praktisch einstellten. Vor allem den Völklinger Rückraum-Riesen Hubert Bienewicz, der die SGH mit seinen 14 Toren fast im Alleingang abschoss, bekamen sie nie in den Griff. Es ehrt die Hasseler Spieler jedoch, dass keiner von ihnen hinterher den Mist, den sie abgeliefert hatten, auch noch schönreden wollte. Vor allem Holger Lührs nicht: "Das hatte nichts mit Handball zu tun", gab er zu, was offensichtlich auch daran gelegen habe, "dass wir die Völklinger wohl unterschätzt hatten." Auch Co-Trainer Peter Jancik ärgerte sich maßlos darüber, "dass wir uns hier wieder als typische Auswärts-SGH präsentiert haben, so geht das nicht weiter."

Und Martin Schwarz: "Was soll ich da sagen, mir fehlen die Worte." Kollektive Ratlosigkeit also auf St. Ingberter Seite nach einem rabenschwarzen Mittwochabend.

Die SGH-Schützen: Mader (6), Lührs (4/2), Schwarz (3), Dobrovodsky, Jancik, Küch, Thorsten Blaumeiser (jeweils 2), Zverina, Dirk Blaumeiser, Lydorf (je 1)

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