Unter der Sucht leiden auch Angehörige

Homburg/Bexbach/Kirkel. Im Rahmen der bundesweiten Suchtwoche möchte die Caritas-Suchberatung Saarpfalz die Aufmerksamkeit auf die Situation und die Problematik von Angehörigen von Suchtkranken richten. Hierzu wird eine telefonische Hotline eingerichtet. Am morgigen Dienstag, 16

Homburg/Bexbach/Kirkel. Im Rahmen der bundesweiten Suchtwoche möchte die Caritas-Suchberatung Saarpfalz die Aufmerksamkeit auf die Situation und die Problematik von Angehörigen von Suchtkranken richten. Hierzu wird eine telefonische Hotline eingerichtet. Am morgigen Dienstag, 16. Juni, steht mit dem Diplom-Sozialpädagogen Andreas Heinz ein Mitarbeiter der Beratungsstelle von 14 bis 16 Uhr am SZ-Telefon der Redaktion Homburg für eine Beratung bereit. Er ist langjährig erfahren in der Suchtberatung beziehungsweise Behandlung und hat schon oft mit Angehörigen gearbeitet. Angehörige sind bisher so etwas wie die Stiefkinder der Suchtkrankenhilfe, da sich sowohl die öffentliche Aufmerksamkeit als auch die verschiedenen Behandlungsformen von Sucht überwiegend an den Suchtkranken selbst richten, und die Not, die spezifische Situation aber auch das Hilfepotenzial von Angehörigen eher außen vor bleibt. Dabei leiden Angehörige genauso unter der Sucht ihres Partners, wie der Betroffene selbst. Ein wesentliches Kriterium ihrer Situation besteht darin, dass sie sich der Sucht ihres Partners nicht entziehen können und sich deswegen unweigerlich im Netz der Sucht verfangen, sei es vorübergehend oder auch dauerhaft. Die Sucht ihres Angehörigen können sie aus eigener Kraft nicht beenden. Hier drin sind sie sicherlich ohnmächtig. Das bedeutet aber nicht, dass sie hilflos für ihre eigene Situation sind. Jede Angehörige wird eine eigene Geschichte darüber erzählen können, wie die Suchterkrankung das familiäre Leben geprägt hat. Manchmal besteht auch eine ganz spezifische, eigene Scham, solange mit einem suchtkranken Partner zusammen gewesen zu sein. Ein wesentlicher Schritt ist schon getan, wenn der Angehörige sich aufmacht, den Mantel des Schweigens über die Suchterkrankung aufzuheben und für sich selbst Ansprechpartner und Hilfsmöglichkeiten sucht. Diese kann er zum Beispiel in verschiedenen Suchtselbsthilfegruppen im Saarpfalz-Kreis finden, wo häufig Angehörige mitarbeiten, oder sich natürlich auch direkt zu einer Beratung an die Caritas Suchtberatung Saarpfalz in Homburg wenden, Telefon (06841) 9 34 85 20. redDas SZ-Telefon der Redaktion Homburg ist am Dienstag, 16. Juni, von 14 bis 16 Uhr geschaltet. Anrufen können alle, die als Angehörige oder Angehöriger von Sucht betroffen sind - und zwar unter der Telefonnummer (06841) 9 34 88 50.

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