Unerwartet zur Nummer eins

Völklingen. Manchmal wirkt er noch ein bisschen überfordert im Tor der HSG Völklingen. Eigentlich sollte der Franzose Julien Santarini auch als zweiter Mann hinter Stefan Dreßler das Tor des Handball-RPS-Ligisten hüten

 Julien Santarini ist die Nummer eins im Tor des Handball-Oberligisten HSG Völklingen. Dabei war der Franzose eigentlich als Ersatzmann hinter Stefan Dreßler geplant. Foto: Wieck

Julien Santarini ist die Nummer eins im Tor des Handball-Oberligisten HSG Völklingen. Dabei war der Franzose eigentlich als Ersatzmann hinter Stefan Dreßler geplant. Foto: Wieck

Völklingen. Manchmal wirkt er noch ein bisschen überfordert im Tor der HSG Völklingen. Eigentlich sollte der Franzose Julien Santarini auch als zweiter Mann hinter Stefan Dreßler das Tor des Handball-RPS-Ligisten hüten. Doch Dreßler, der in sich in Völklingen immer wieder als wichtige Stütze erwies, entschied sich in der Vorbereitung unerwartet für einen Wechsel zum Oberliga-Konkurrenten VTZ Saarpfalz. Jetzt trägt Santarini die Verantwortung als letzter Mann auf dem Feld der HSG Völklingen. Auch heute Abend im Nachholspiel gegen die HF Untere Saar (20 Uhr, Hermann-Neuberger-Halle).

"Unser Spiel wird besser"

"Ich versuche, alles Mögliche für die Mannschaft zu machen, damit wir die Klasse halten können", erklärt der 20-jährige Franzose, "im Moment ist es aber auch schwierig für mich, weil jeder den Kopf hängen lässt". Mit nur einem Sieg aus sieben Spielen ist die HSG Völklingen im Tabellenkeller in der RPS-Oberliga. "Aber unser Spiel wird schon besser", findet Santarini, "mit dem Wechsel hierher bin ich sehr zufrieden".

Schon im April entschied sich der Forbacher, seinen Club in Folsviller zu verlassen und nach Völklingen zu gehen. "In Folsviller sollte ich eigentlich als erster Mann spielen, wurde aber nur als Zweiter hingestellt", erklärt Santarini, "also habe ich eine bessere Mannschaft gesucht, die höher spielt". Rückraumspieler Mathieu Geoffroy, der ein Jahr zuvor zur HSG gewechselt war und lange Zeit mit Julien Santarini in der Forbacher Jugend und Jugendauswahl spielte, wies ihn auf den saarländischen Aufsteiger hin. Hier hat er jetzt einen Vertrag über zwei Jahre, in denen er unerwartet als Nummer eins im Tor vor Michael Schmidt und Yannick Gabler das Team unterstützt.

Dabei lernte er das Handballspielen auf einer anderen Position: Mit elf Jahren begann Santarini als Kreisläufer. "Erst als ich 14 Jahre alt war und in einem Spiel unser Tormann gefehlt hat, bin ich spontan eingesprungen", erinnert sich der Franzose an seine Anfänge in Forbach. Sein Trainer war sofort begeistert von seiner Leistung. "Und ich war gerne im Tor. Also habe ich da weitergemacht", erzählt er.

Sprachprobleme sind da

Dass es die richtige Entscheidung war, im Tor zu bleiben, will er heute Abend gegen die HF Untere Saar beweisen. Das Problem für sich und die restliche Völklinger Mannschaft sieht Santarini dabei in der Absprache. "Das Sprachverständnis fehlt, um richtig zusammen zu spielen", weiß er. Um selbst Deutsch zu lernen, hat er zu wenig Zeit, da er als Selbstständiger neben dem Sport sehr beschäftigt ist. Nur während des Trainings und bei den Spielen versucht er, sich die Sprache anzueignen. Vielleicht ein bisschen zu selten, um sich als neue Nummer eins im Tor mit seinen Abwehrspielern zu verständigen. Aber Santarini versucht alles. Immerhin.

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