Kommentar Und was ist mit den „weichen Drogen“?

Jeder, der an den Folgen einer Drogensucht stirbt, ist einer zu viel. Keine Frage. Aber die Deutschen versinken nicht in einem Treibsand aus illegalen Drogen. Es sind eher die weichen Suchtmittel, die uns bis zum Halse stehen. Denn wer vom Drogenkonsum spricht, sollte auch die „weichen Drogen“ in die Rechnung mit einkalkulieren. Zwar sind diese legal und jederzeit und überall verfügbar, können jedoch erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Krebs. Auch diese Drogen töten.

Kommentar: Und was ist mit den   „weichen Drogen“?
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Zahl der Drogentoten im Saarland, egal ob harte oder weiche Drogen, steigt jährlich. Das Problem sind aber nicht die Drogen selbst, sondern die Schwäche des Menschen, in schwierigen Lebenssituationen einer Sucht zu verfallen. Wir essen mehr, wenn es uns schlecht geht, verfallen der Spielsucht, der Internetabhängigkeit oder betrinken uns besinnungslos. Alles, um unseren Problemen für kurze Zeit zu entkommen: den Zukunftsängsten, der Armut, der Einsamkeit oder dem Leistungsdruck. Während aber die Politik in Sachen Drogentote die Alarmglocken schlägt, werden die weichen Suchtmittel weiter geduldet. Denn der Staat verdient damit gutes Geld.

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