„Und dann diese letzten Minuten“

Saarbrücken · Die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken waren fassungslos. Bis zur 87. Minute haben sie gestern im Zweitliga-Spitzenspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer 1. FC Köln verdient mit 1:0 geführt – und dennoch 1:2 verloren.

"Ich fühle eine absolute Leere in mir. Mir fehlen einfach die Worte." Wer den Trainer der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken kennt, weiß, dass das bei Winfried Klein selten der Fall ist. Doch was war geschehen? Gestern gastierte mit dem 1. FC Köln der ungeschlagene Tabellenführer der 2. Bundesliga in Saarbrücken. Und der FCS war einer Sensation nah. Erst in den letzten Minuten drehte Köln einen Rückstand - der FCS verlor mit 1:2 (1:0).

Die Partie begann wie erwartet: Köln übernahm schnell die Kontrolle und erspielte die ersten Chancen. Erst langsam kam auch der FCS ins Rollen und steigerte sich auf Augenhöhe. In der 19. Minute die erste Chance: Ein langer Ball von FCS-Spielerin Jacqueline De Backer fand Sarah Schatton, die aber im Abschluss den Ball nicht satt traf und das Tor verfehlte. Auch wenn in den nächsten 15 Minuten die Kölnerinnen wieder dominanter wurden, blieben die Saarbrückerinnen vorne stets gefährlich und konnten hinten die zweifache Europameisterin Inka Grings aus dem Spiel nehmen.

Dann die Sensation vor 220 Zuschauern: In der 41. Minute dribbelte sich Saskia Toporski in den Strafraum, sah und bediente am zweiten Pfosten die heranstürmende Schatton - 1:0. Die Fans rasteten aus. Eine Minute später musste das Publikum jedoch den Atem anhalten. Julia Leykauf prallte mit ihrer Torhüterin Christina Ehl zusammen und konnte nach der Halbzeit nicht mehr spielen. Für sie rückte Schatton in die Innenverteidigung. Doch dem guten Spiel der Saarländerinnen tat dies keinen Abriss. Köln wiederum, sichtlich verunsichert, fand nicht wieder ins Spiel und sah sich mehr und mehr in der Defensive.

Doch in der 87. Minute schockte Yvonne Zielinski den Kieselhumes und machte das überraschende 1:1. Noch bevor irgendjemand begriffen hatte, was passiert war, setzte Inka Grings zum finalen Stoß an und erzielte das 2:1 für Köln. "Wir waren im Spiel drin, waren konzentriert und alles hat geklappt. Und dann diese letzten Minuten. Ich kann es nicht erklären", sagte FCS-Angreiferin Amy Thompson. Ebenso geschockt war Toporski: "Das ist so bitter. Ich weiß gar nicht, was in den letzten fünf Minuten passiert ist."

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