Und Boll wirft das Handtuch

St. Wendel. Der letzte Ballwechsel in der Sporthalle von St. Wendel ist gespielt. Timo Boll hat das erwartete Traumfinale beim Tischtennis-Energis-Masters gegen Dimitrij Ovtcharov mit 3:1 Sätzen gewonnen und somit seinen Titel verteidigt. Es war ein anstrengender Tag für den Europameister: Am Sonntagmorgen gegen 11.30 Uhr war Boll in St

St. Wendel. Der letzte Ballwechsel in der Sporthalle von St. Wendel ist gespielt. Timo Boll hat das erwartete Traumfinale beim Tischtennis-Energis-Masters gegen Dimitrij Ovtcharov mit 3:1 Sätzen gewonnen und somit seinen Titel verteidigt.Es war ein anstrengender Tag für den Europameister: Am Sonntagmorgen gegen 11.30 Uhr war Boll in St. Wendel eingetroffen, nachdem er am Samstagabend noch in Hamburg für Borussia Düsseldorf beim 3:2-Sieg im Spitzenspiel der Bundesliga gegen Werder Bremen an der Platte gestanden hatte. "Es war schon etwas stressig, die Vorbereitung war nicht so optimal, aber man muss dann auf die Zähne beißen", sagte der Weltklassespieler.

Gut 100 Autogrammjäger warteten nach dem letzten Ballwechsel bereits auf ihr Idol. Patrick Kayser aus dem rheinland-pfälzischen Altrip ließ sich zwei Tischtennisschläger von Boll signieren. "Mit einem Schläger gehe ich jetzt selbst bei den Spielen an die Platte, der andere bekommt einen Ehrenplatz", freute sich der aktive Spieler des TTC Altrip. Das Turnier sei für ihn zusätzlich der pure Anschauungsunterricht gewesen. "Ich konnte mir besonders von der Beinarbeit der Spieler etwas abschauen", meinte Kayser.

Völlig fokussiert blickte der für den TTSV Fraulautern im Jugendteam spielende Franco Locurcio in Richtung der Umkleidekabine. "Timo Boll hat mir versprochen, dass er mir sein Handtuch schenkt", erzählte er hoffnungsvoll. Und Boll hielt Wort und warf ihm aus kurzer Entfernung ein noch unbenutztes, gefaltetes Handtuch zu. Jubelnd drehte der Fan mit dem Souvenir ab. "Allgemein war die Stimmung in der Halle super, alles hat gepasst", bilanzierte Bürgermeister Klaus Bouillon strahlend. Die Stadt ist Mitveranstalter der Veranstaltung. Durch die Erweiterung der Zusatztribünen hätten, so der Bürgermeister, 200 Zuschauer mehr als im Vorjahr in der Halle Platz gefunden. "Mit 1200 Leuten waren wir im Vorfeld schon komplett ausverkauft", so Bouillon. Eine Fortsetzung der Veranstaltung kündigte der Stadtchef bereits fürs kommende Jahr an.

 Heiß begehrt: Timo Boll gab nach der Partie noch lange Autogramme - und sogar sein Handtuch. Fotos: Guldner

Heiß begehrt: Timo Boll gab nach der Partie noch lange Autogramme - und sogar sein Handtuch. Fotos: Guldner

Das Turnier am Sonntag bot neben dem Spitzensport auch viel Unterhaltung. Der Österreicher Werner Schlager, seines Zeichens Weltmeister von 2003, retournierte einen Satz lange mit seinem iPhone die Schläge von Energis-Geschäftsführer Uwe Bongers und gewann mit 11:8. Besucher Franz Krämer aus Wemmetsweiler war von der Atmosphäre in der Halle sehr angetan. "Von der normalen Tribüne habe ich alles sehr gut sehen können. Sonst sehe ich Tischtennis ja nur im Fernsehen", meinte er zufrieden. Für Stefan Werkle, Trainer beim TTC Wemmetsweiler, war es auch ein Wiedersehen mit dem ehemaligen schwedischen Tischtennis-Superstar Jan-Ove Waldner, der von 1984 bis 1987 für den ATSV Saarbrücken gespielt hat. "Ich habe ihn damals noch in der St. Ingberter Tischtennis-Halle spielen sehen", erinnerte sich Werkle. Der mittlerweile 47-jährige Waldner ist noch heute in der schwedischen Liga aktiv. "Ich denke, mein Spiel hier war in Ordnung", sagte Waldner noch, als um ihn herum die Tribünen der Tischtennis-Arena abgebaut wurden.

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