Umweltschützer schlagen Alarm wegen Alkoholtests in Frankreich

Saarbrücken/Paris

Saarbrücken/Paris. Seit Anfang Juli muss jeder Autofahrer im benachbarten Frankreich einen eigenen Alkoholtest in seinem Wagen dabei haben, doch nun schlagen Umweltschützer wegen krebserregender Stoffe in den Tests Alarm: "Diese Alkoholtests enthalten Kaliumdichromat, eine Substanz, die als krebserregend eingestuft und sehr giftig für im Wasser lebende Organismen ist", sagte der Präsident der französischen Sektion der Umweltschutzorganisation Robin Wood, Jacky Bonnemains. Weil die Tests nun millionenfach verkauft würden, müsse deren sichere Entsorgung geregelt werden.Robin Wood befürchtet, dass 80 Millionen Alkoholtests pro Jahr in Frankreich als Abfall anfallen könnten. Das Umweltministerium prüft nun, ob die Tests als Sonderabfall abgegeben werden sollen - das System für gesundheitsgefährdende Haushaltsabfälle wie etwa Lösemittel und Farben ist allerdings noch im Aufbau. Die Behörden räumten ein, dass die Alkoholtests bisher nur in sehr begrenzten Mengen von der Polizei verwendet wurden. Es müsse auch sichergestellt werden, dass sie nicht in die Hände von Kindern fallen, weshalb die Tests besser im Kofferraum statt im Handschuhfach verstaut werden sollten.

Die Pflicht für Auto- und Motorradfahrer, stets einen Alkoholtest mitzuführen, gilt in Frankreich seit dem 1. Juli. Auch Touristen, die in Frankreich Urlaub machen oder Saarländer, die kurz zum Einkaufen über die Grenze fahren, müssen in ihrem Fahrzeug ein solches Blasgerät bereithalten. Ein Bußgeld von elf Euro soll allerdings erst ab November kassiert werden. Die Einmaltests sind in Apotheken, Supermärkten und Tankstellen für rund 1,50 Euro zu erhalten. Alkohol ist die Ursache von fast einem Drittel aller tödlichen Autounfälle in Frankreich. Damit liegt das Land deutlich vor Deutschland. afp

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