Umstrittene Projekte

Mettlach · Wenn der Gemeinderat von Mettlach am heutigen Mittwoch um 17.30 Uhr zu seiner Sitzung im Cloef-Atrium Orscholz zusammentritt, dürfte es kontrovers zur Sache gehen. Denn es geht unter anderem ums Thema Windkraft.

Dem Gemeinderat Mettlach steht auf seiner heutigen Sitzung eine kontroverse Diskussion ins Haus. Unter den Tagesordnungspunkten 6 und 7 haben sich die Ratsmitglieder mit dem Thema Windkraft zu beschäftigen, das in der Gemeinde seit Monaten für Diskussionen sorgt. Konkret geht es um die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die beiden als Windkraft-Standorte vorgesehenen Flächen bei Orscholz ("Östlich Schwarzbruch") und Weiten ("Wintersteinchen II"). Der Gemeinderat soll nach dem Abschluss des Anhörungsverfahrens den formellen Aufstellungsbeschluss fassen.

Die Planungen für die beiden Windkraft-Standorte sind den Ortsräten der betroffenen Mettlacher Ortsteile zur Stellungnahme vorgelegt worden. Deren Reaktionen zeigen, dass die Vorhaben nicht unumstritten sind. Im Falle der Fläche "Östlich Schwarzbruch" bei Orscholz, wo drei bis vier Windräder errichtet werden könnten, hat der Orscholzer Ortsrat ebenso wie der von Faha dem vorgelegten Bebauungsplan zwar zugestimmt. Widerspruch kam allerdings aus Tünsdorf. Zur Begründung hieß es vom Ortsrat, man empfinde die Errichtung von Windrädern auf diesem Areal als "optische Bedrängung", dass Tünsdorf durch die Bebauung des Kewelsberges mit neun Windrädern "schon mehr als genügend belastet ist".

Noch verwickelter ist die Situation bei der Fläche "Wintersteinchen" bei Weiten: Hier hat der Ortsrat von Orscholz gefordert, das Gebiet nicht weiter als möglichen Windkraft-Standort zu erschließen. Der Ortsrat von Weiten wiederum hat seine grundsätzliche positive Stellungnahme mit der schon 2012 erhobenen Forderung verknüpft, dass der Mindestabstand der dort geplanten Windkraftanlagen zur Ortsgrenze 1500 Meter betragen soll, besser noch wäre ein Abstand vom Zehnfachen der Gesamtanlagenhöhe. Dies würde bei den dort geplanten Windrädern mit 200 Metern Gesamthöhe einen Abstand von 2000 Metern bedeuten. Derzeit sehen die Planungen der Gemeinde, die in deren Auftrag von der Wiesbadener Firma Abowind erarbeitet wurden, einen Mindestabstand von lediglich 1000 Metern vor.

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