"UKW wird es wohl immer geben"
Homburg. Wer derzeit mit dem Gedanken spielt, sich ein Radio anzuschaffen, kommt an dem Begriff DAB+ nicht vorbei. Das Kürzel steht für Digital Audio Broadcasting (DAB) und bezeichnet den digitalen Übertragungsstandard für terrestrischen Empfang von Digitalradio. "DAB+ wurde 2011 auf der Internationalen Funkausstellung vorgestellt
Homburg. Wer derzeit mit dem Gedanken spielt, sich ein Radio anzuschaffen, kommt an dem Begriff DAB+ nicht vorbei. Das Kürzel steht für Digital Audio Broadcasting (DAB) und bezeichnet den digitalen Übertragungsstandard für terrestrischen Empfang von Digitalradio. "DAB+ wurde 2011 auf der Internationalen Funkausstellung vorgestellt. Vom Fachhandel wurde DAB+ allerdings mit Skepsis aufgenommen", sagt Axel Ulmcke. Seit 37 Jahren betreibt er in Homburg einen Fachhandel für TV- und HiFi-Geräte. Die mehr als verhaltene Freude über die DAB+-Einführung begründet er mit einem Rückblick in den Januar 1999. "Damals wurde DSR (Digitales Satelliten-Radio), die erste digitale Empfangsmöglichkeit, einfach so, nur fünf Jahre nach Einführung, wieder abgeschaltet. Die Leute konnten ihre DSR-Geräte wegwerfen, und die Händler blieben auf ihren Lagerbeständen sitzen", erinnert sich Ulmcke. Dass auch DAB+ schon bald wieder Geschichte sein könnte, glaubt der Experte nicht, er sieht dennoch Handlungsbedarf, um DAB+ für den Kunden interessanter zu machen. "Derzeit kann man im Saarland lediglich 20 Sender über DAB+ empfangen." Er rät beim Kauf eines neuen Empfängers dazu, sich für einen Triple-Tuner zu entscheiden, ein Gerät, das UKW, Internet-Radio, und DAB+ empfangen kann. Im HiFi-Bereich müssen dafür rund 200 Euro, für tragbare Geräte 50 Euro investiert werden. Dass UKW eines Tages komplett durch Internet-Radio abgelöst werden könnte, sieht er nicht. "Es gibt 300 Millionen Radiogeräte in Deutschland. Davon sind nur 1,2 Millionen für digitalen Empfang gerüstet. Und das Internet kann manipuliert oder abgeschaltet werden. Bei UKW funktioniert das nicht." Außerdem sei das Internet störungsanfällig, was im Katastrophenfall zur Nichtverbreitung von Informationen führen könne. Deshalb sagt Ulmcke: "UKW wird es wohl immer geben." pra