Überzeugt von Bayers Konzept

Saarbrücken. Die Entscheidung um den Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga steht unmittelbar bevor. Der Tabellenführer 1. FC Saarbrücken muss am Sonntag um 14 Uhr beim Siebten Bayer Leverkusen antreten. Dort genügt dem FCS ein Unentschieden, da er zwei Punkte Vorsprung und ein deutlich besseres Torverhältnis als Verfolger VfL Sindelfingen aufweist

Saarbrücken. Die Entscheidung um den Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga steht unmittelbar bevor. Der Tabellenführer 1. FC Saarbrücken muss am Sonntag um 14 Uhr beim Siebten Bayer Leverkusen antreten. Dort genügt dem FCS ein Unentschieden, da er zwei Punkte Vorsprung und ein deutlich besseres Torverhältnis als Verfolger VfL Sindelfingen aufweist. Sindelfingen spielt zeitgleich gegen Wacker München."FCS war weniger eifrig" Die Jugend-Nationalspielerinnen Nadine Keßler, Selina Wagner, Dzsenifer Marozsan und Lisa Schwab werden am Sonntag ihr letztes Spiel für den FCS bestreiten (die SZ berichtete mehrfach), auch die verletzte Josephine Henning verlässt den Verein. Besondere Brisanz besitzt die Partie am Sonntag für Lisa Schwab, die in der kommenden Saison für Bayer auflaufen wird. Die Tatsache, dass sie nicht wie ihre Kolleginnen in die Bundesliga wechselt, sondern zu einem Zweitligisten, stößt auf Verwunderung. Zumal es im Falle des Aufstiegs des FCS sportlich ein Rückschritt wäre. Lisa Schwab aber verteidigt ihre Entscheidung: "Ich war sportlich und privat mit dem Konzept zufrieden, das mir von Leverkusen angeboten wurde." Dieses Konzept beinhalte einerseits Möglichkeiten, ihre berufliche Zukunft neben dem Sport zu sichern, andererseits biete es ausreichend sportliche Perspektiven. So ließ sich die 19-Jährige überzeugen, mindestens ein weiteres Jahr in der 2. Liga zu spielen. Konkret: Ihre Ausbildung zur Bürokauffrau kann sie vor Ort, zusammen mit weiteren Spielerinnen, abschließen. Sportlich peilt der Verein den schnellen Aufstieg in die Erstklassigkeit an. "Es werden weitere neue Spielerinnen kommen, so dass die Mannschaft in der nächsten Spielzeit eine Rolle spielen wird", glaubt Schwab.Darüber hinaus erwarten sie, wie sie versichert, optimale Trainingsbedingungen: drei Trainingsplätze, ein eigenes Schwimmbad und ein internes Fitness-Studio. Ein weiterer ausschlaggebender Aspekt sei die Art und Weise und der Zeitpunkt der Transferbemühungen gewesen. "Leverkusen hat schon sehr früh angefragt. Und ich hatte das Gefühl, dass sie mich wirklich wollten. Andere Vereine, wie auch der 1. FC Saarbrücken und einige Vertreter der Bundesliga, waren da weniger eifrig", sagt sie. Aufstieg ist das große ZielTrotzdem wird sie die Zeit in Saarbrücken in guter Erinnerung behalten. "So ein Team findet man so schnell nicht mehr", gesteht Schwab, "außerdem mag ich Saarbrücken als Stadt und fühle mich sehr wohl." Das soll auch in Leverkusen so sein. Ob sie in der Jugend-Nationalmannschaft weiter eine Rolle spielen wird, eventuell sogar eine Chance auf mehr hat, weiß sie nicht. "Meiner Meinung nach kommt es nicht darauf an, wo man spielt", sagt sie, "aber das entscheiden andere." Denn gerade im Frauenfußball spiele die Liga und der Stellenwert des Vereins eine große Rolle bei der Berufung für Nationalmannschaften. Das alles ist aber am Sonntagnachmittag unwichtig. Dann wird sie für den FCS alles geben, um die Meisterschaft in der 2. Liga Süd perfekt zu machen. "Dass wir in Leverkusen spielen, beeinflusst mich nicht. Ich will mit der Mannschaft den Aufstieg sichern", verspricht sie. Denn erst wenn sie im Verlaufe des Junis nach Leverkusen zieht, will sie sich dem neuen Verein widmen. Vorher ist Lisa Schwab durch und durch Saarbrückerin. > siehe auch Seite D3

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