Tunesier genießen die Promenade

Saarbrücken. Ihre erste Auslandsreise überhaupt führte 13 tunesische Architekturstudentinnen mit ihren zwei Professorinnen ins Saarland. Auf Einladung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Saar sah sich die Gruppe in der Großregion um. Sie wollte den Städtebau sowie ausgesuchte Stadtentwicklungs- und Architektur-Projekte kennen lernen

Saarbrücken. Ihre erste Auslandsreise überhaupt führte 13 tunesische Architekturstudentinnen mit ihren zwei Professorinnen ins Saarland. Auf Einladung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Saar sah sich die Gruppe in der Großregion um. Sie wollte den Städtebau sowie ausgesuchte Stadtentwicklungs- und Architektur-Projekte kennen lernen.In Saarbrücken führte Stefan Ochs, Architekturprofessor an der HTW Saar, die Gäste unter anderem zur Berliner Promenade, durch die Altstadt sowie auf den Campus der Universität des Saarlandes und erläuterte ihnen die Formen der Bürgerbeteiligung, die die Landeshauptstadt praktiziert. "Das ist für Tunesien derzeit, nach der Revolution, ein besonders spannendes neues Thema", hat Ochs festgestellt, der zuvor mit seinen Saarbrücker Studierenden bereits die Kollegen in Tunis besucht hatte. Besonders hat die angehenden tunesischen Architektinnen und Urbanistinnen der Unicampus mit seinen modernen Bauten und der Lage mitten im Wald beeindruckt, aber auch die Alte Völklinger Hütte. "Eine alte Industrieanlage als Kulturerbe zu sehen, ist für uns eine ganz neue Idee", sagt die Architektur-Professorin Ismène Zafraane. "Dass rostiges Eisen etwas Ästhetisches, etwas Schönes sein kann, hätten wir nie gedacht." Von Saarbrücken aus macht die Gruppe zum Abschluss ihrer Reise noch einen Abstecher zur Gedenkstätte Hinzert, in die Stadt Luxemburg, nach Schengen und ins Konversionsgebiet Esch/Belval. Die HTW Saar, erklärt Ochs, strebe mit Hilfe eines Sonderprogramms des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) einen langfristigen Austausch mit der Université de Carthage in Tunis an. Er soll Studierenden erlauben, einige Semester an der jeweils anderen Hochschule zu absolvieren. "Das wäre die erste Partnerschaft zwischen einer tunesischen und einer deutschen Uni, bisher gibt es bei uns nur Kooperationen mit den Franzosen", erläutert Professorin Zaafrane die Besonderheit dieses Kontakts.

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